Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sitzt zu Beginn einer virtuellen Sitzung des Corona-Expertenrats im Kanzleramt. Foto: dpa/Guido Bergmann

Laut einem Medienbericht spricht sich der Corona-Expertenrat der Bundesregierung für die schnelle Einführung von Kontaktbeschränkungen aus. Der Grund ist die Corona-Variante Omikron.

Berlin - Der Expertenrat der Bundesregierung spricht sich laut einem Bericht des ARD-Hauptstadtstudios wegen der hochansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus für die rasche Einführung von Kontaktbeschränkungen aus. Diese sollten „bereits in den kommenden Tagen“ greifen, meldete das Hauptstadtstudio am Sonntag unter Berufung auf eine Stellungnahme des Gremiums. „Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens“ seien vorzubereiten.

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Wegen der Omikron-Variante hatten Gesundheitspolitiker aus Koalition und Opposition zuvor bereits neue Lockdown-Maßnahmen ins Gespräch gebracht, die möglicherweise noch vor Weihnachten beschlossen werden sollten. Der Expertenrat soll der Regierung Anfang der Woche seine Empfehlungen zum Umgang mit Omikron vorlegen.

Der neue Corona-Expertenraterwartet wegen der Omikron-Variante des Coronavirus für die kommenden Wochen und Monate „enorme Herausforderungen“. In einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme heißt es: „Die Omikronwelle trifft auf eine Bevölkerung, die durch eine fast zweijährige Pandemie und deren Bekämpfung erschöpft ist und in der massive Spannungen täglich offenkundig sind.“ Eine umfassende Kommunikationsstrategie mit nachvollziehbaren Erklärungen der neuen Risikosituation und der daraus folgenden Maßnahmen sei essenziell. Die Omikronwelle lasse sich in dieser hochdynamischen Lage nur durch entschlossenes und nachhaltiges politisches Handeln bewältigen.

In der vierten und bislang stärksten Infektionswelle nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie arbeite das deutsche Gesundheitssystem aktuell unter sehr hoher Last, heißt es. Schwerwiegende Verluste im Personalbereich der Krankenhäuser seien eingetreten und würden weiter zunehmen. „Die aktuell sinkenden Inzidenzen werden von weiten Teilen der Gesellschaft und Politik als Zeichen der Entspannung wahrgenommen. Die zu erwartende Meldeverzögerung über die kommenden Feiertage wird diesen Eindruck weiter verstärken.“ Dieser sei aber nicht gerechtfertigt.