Sie singt auch über die Kämpfe, die ihr aufgezwungen werden: Malonda. Foto: Oumou N. Aidara/www.oumou.de

Sie nennt sich „Elektrik-Diva“, kommt aus Essen und singt über ihr Leben als queere schwarze Frau in Deutschland. Jetzt kommt Malonda nach Stuttgart.

Heute beginnt im Renitenztheater das ChanSongFest. Einer der Höhepunkte: das Konzert der Sängerin, Songwriterin und „Elektrik-Diva“ Malonda.

Malonda, in Ihrer Musik geht es auch um Rassismus. Haben Sie ihn erlebt?

Ich will alle Themen ansprechen, die mein Leben als queere schwarze Frau in Deutschland ausmachen, dazu gehört leider auch Rassismus. Natürlich erlebe ich ihn häufig, wenn auch nicht immer so offensichtlich, wie sich das viele weiße Menschen vorstellen.

Sie haben im Essener Kinderchor und in einer Punkband gesungen. Prägt das Ihre Musik?

Meine Musik lässt sich ganz gut mit elektronischem Chanson beschreiben. Ich habe mein Album sieben Diven gewidmet von Hildegard Knef bis zur Disco-Ikone Sylvester, daran erkennt man vielleicht die Breite meiner Einflüsse. Die Verbindung sind die großen komplizierten Emotionen und wie man sie mit Musik erfahrbar machen kann.

Kann man mit Musik etwas bewegen?

Musik, die mit Slogans und Parolen arbeitet, ist wichtig. Erst kürzlich habe ich deswegen ein Konzert mit Songs der Liedermacherin Fasia Jansen gegeben, die Teil von politischen Protesten wie Arbeitskampf und gerechtem Wohnraum waren. Das bewundere ich, aber zu mir passen eher Songs, in denen ich aus mir selbst heraus erzähle: Liebe, Sex, Wut, Trauer, Freude.

Sie bezeichnen sich als „vibrierender Sprengkörper“. Das klingt gefährlich.

Ich bin halt Dynamit, was soll ich sagen? Aber im Ernst: Ich mache Musik, die bewegen soll, und nichts macht mich glücklicher, als wenn mein Publikum zusammen feiert. Aber ich benenne klar, was mich belastet, was für Kämpfe mir aufgezwungen werden.

Empowerment oder Aufklärung – wer kommt zu Ihren Konzerten?

Grundsätzlich sind alle eingeladen, die sich benehmen können. Zusammen auf die Musik abzugehen und hinterher die Themen weiterzudenken, das ist mein Ideal.

Chansongfest: 4. bis 8. Oktober, Konzert am 6. Oktober, 20 Uhr, Renitenztheater