In St. Petersburg haben sich Putin und Ramaphosa kürzlich noch die Hand geschüttelt. Foto: AFP/RAMIL SITDIKOV

Dass Wladimir Putin nicht nach Südafrika reist hat etwas mit Respekt vor dem dortigen Präsidenten zu tun. Es gibt aber noch einen Grund, kommentiert Christian Gottschalk.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa muss sich in den letzten Tagen so ähnlich vorgekommen sein wie das Kind, um das zwei vermeintliche Mütter in der Bibel streiten. Von der einen Seite zog die westliche Welt an dem südafrikanischen Präsidenten, er möge den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes vollstrecken, wenn Wladimir Putin demnächst sein Land besucht. Auf der anderen Seite zog Russland, das von einer Kriegserklärung sprach, sollte seinem Präsidenten etwas zustoßen beim Gipfel der Brics Staaten. Das salomonische Urteil hätte fast darin gelegen, das Treffen von Südafrika nach China zu verlegen, doch nun rudert Putin zurück – er bleibt zu Hause.