Die Bondorfer evangelische Remigiuskirche ist eingerüstet. Foto:  

Das Dach der Remigiuskirche in Bondorf wird derzeit aufwendig saniert. Die Gemeinde kostet das rund 850 000 Euro.

In fast 800 Jahren haben Katastrophen und der Zahn der Zeit an der Remigiuskirche in Bondorf genagt. Vor einigen Jahren war klar: Das Dach muss komplett saniert werden – seit geraumer Zeit wird daran intensiv gearbeitet.

Die Remigiuskirche in Bondorf wurde 1275 im „liber decimationis“, einem Abgabenverzeichnis des Bistums Konstanz erstmals genannt. Nach einem verheerenden Brand im Jahre 1559 und schlechtem Bauzustand im Jahre 1750 wurde der Dachstuhl im Jahre 1752 erneuert.

Doch über die Jahrhunderte drang in den Dachstuhl langsam Wasser ein. – über undichte Mauerfugen, Kapillarkräfte, beschädigte Ziegel oder die kupferne Dachverwahrung. Die Feuchtigkeit und jede Menge Getreidespelz schufen ideale Bedingungen für Pilze und Bakterien. Die fraßen sich durch die Bodendielen des Dachbodens verborgen durch den zentralen Tragbalken, der auf der nördlichen Außenmauer des Kirchenschiffs aufliegt.

Im Gebäude zeigten sich Risse

Dieser Balken soll die Deckenbalken des Kirchenschiffs sowie den gesamten Dachstuhl tragen und diese Last auf das Mauerwerk ableiten. Der zersetzte Balken gab nach, das Kirchendach kam in Bewegung. Ziegel brachen, fielen auf den alten Friedhof (den jetzigen Kirchgarten) und im Gebäude zeigten sich Risse , zum Beispiel am Bogen über dem Altar.

Basierend auf einem Fachgutachten planten die Verantwortlichen der Bondorfer Protestanten in den vergangenen Jahren mit dem Oberkirchenrat und dem Denkmalamt die Sanierung der Remigiuskirche. Um Beschädigungen und eine anschließende Überholung zu vermeiden, wurde die Orgel staubdicht verpackt. Die verzierte Gips-Stuckdecke im Kirchenschiff wurde aufwendig von unten mit einer komplexen Konstruktion abgestützt.

Das Gerüst wird optimal genutzt

Neben den dringend erforderlichen Arbeiten am Dachstuhl werden derzeit beschädigte oder verwitterte Fugen des Kirchenschiffes und des Chores erneuert, bei Bedarf auch durch Umwelteinflüsse beschädigte Steine ausgetauscht. Die Metallgitterkonstruktion der Fenster wird von Korrosion befreit und neu gestrichen. So wird das für die Dachsanierung aufgestellte Gerüst optimal genutzt. Im Innenraum werden Sanierungs- und Ausbesserungsarbeiten am Innenputz, an Rissbildungen, an Treppenaufgängen, an Geländern und an der Stuckdecke durchgeführt.

Die aktuell geplanten Kosten belaufen sich auf etwa 850 000 Euro. Zusätzlich zu eigenen Rücklagen, landeskirchlichen Mitteln, vielleicht einem Zuschuss vom Denkmalamt, bittet die Evangelische Kirchengemeinde um Spenden. Unter dem Titel „Wir haben nen Dachschaden“ finden sich auf der Homepage Infos über den aktuellen Baufortschritt und das Spendenbarometer. Im Rahmen der Sanierungsplanungen wurde der Architekt zudem gebeten, eine Fotovoltaikanlage für das Dach zu planen.

Mehr Infos unter www.ev-kirche-bondorf.de