Die Zerstörung in Böblingen war enorm. Foto: Stadtarchiv

An die Bombennacht im Oktober 1943 erinnern Veranstaltungen in Altdorf, Böblingen, Hildrizhausen und Mauren.

Die verheerende Bombennacht vom 7. auf den 8. Oktober 1943 traf nicht nur Böblingen hart, sondern auch mehrere Gemeinden in der Umgebung. Zum 80. Jahrestag gibt es am Samstag mehrere Gedenkveranstaltungen.

In Altdorf etwa wurde damals der größte Teil des jahrhundertealten Ortskerns ein Opfer der Bomben. 13 Menschen fanden den Tod, viele erlitten schwere Verletzungen und Rauchvergiftungen und waren obdachlos. 40 Prozent aller Gebäude wurden zerstört, darunter auch das Rathaus und das neue Schulhaus. Die Gemeinde Altdorf und der Arbeitskreis Heimatgeschichte laden zum 80. Jahrestag am Samstag, 7. Oktober, um 17 Uhr zur Gedenktafel an der Kreuzung Bachstraße/Schneidergässle ein. Ein Ortsrundgang führt zu sieben im Ort aufgestellten Plakaten, auf denen die damalige Zerstörung zu sehen ist. Gleichzeitig gibt es vor Ort Erläuterungen zu den Zerstörungen von einem Zeitzeugen.

Auch Hildrizhausen wurde schwer getroffen. Im Rahmen eines ökumenischen Gedenkabends, den die im Seniorenarbeitskreis tätigen Kirchen, Vereine und Organisationen am Samstag, 7. Oktober, um 18.30 Uhr in der Nikomedeskirche gemeinsam veranstalten, soll an dieses Ereignis erinnert werden. Unter anderem werden dabei auch Berichte von Zeitzeugen vorgetragen. Ebenso hat die evangelische Jugend bereits vor fünf Jahren einen Film gedreht, in dem Zeitzeugen zu Wort kommen. Dieser Film wird im Rahmen des Gedenkabends erneut gezeigt. Im Anschluss besteht bei einem Ständerling Gelegenheit zum Gespräch.

Symposium und Gedenkstunde in Böblingen

In Böblingen, wo große Teile der Innenstadt zerstört wurden, findet bereits am Samstagnachmittag um 14.30 Uhr in der Zehntscheuer das Symposium „Wie wollen wir erinnern?“ statt. Referenten sind der Historiker Stefan Wannenwetsch sowie der in Böblingen aufgewachsene Bundestagsabgeordnete Pascal Kober. Eine Gedenkstunde beginnt um 18 Uhr in der Stadtkirche auf dem Schlossberg. Die Ukrainerin Natalia Didenko, Dozentin für deutsche Philologie an der Universität Odessa, wird eine Friedensrede halten. Zudem läuft derzeit im Foyer des Neuen Rathauses eine kleine Ausstellung.

Bedeutung der Kirchenglocke in Mauren

Indirekt erinnert eine Veranstaltung in Mauren an die Bombennacht. Dort zerstörten die Bomben unter anderem das Schloss, dessen Ruinen später in die Neubebauung integriert wurden. Heinrich Düllmann, Pfarrer im Ruhestand, spricht am Sonntag, 8. Oktober, um 8.30 Uhr im Frühgottesdienst in der Kirche über die Glocke dort, die noch mit Muskelkraft zum Schwingen und Läuten gebracht werden muss. Zum Gedenken soll sie dann als Friedensglocke läuten.