Die Dorfschule in Rumangabo im Kongo profitiert von den Spenden aus Böblingen. Foto: LMG

Das Lise Meitner-Gymnasium in Böblingen unterstützt seit vielen Jahren eine Partnerschule im Kongo. Auch der Erlös des diesjährigen Weihnachtsbasars wird dort wieder dringend benötigt.

Seit 2013 gehen Spenden vom Böblinger Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) an die „Ecole de Rumangabo“ in der Demokratischen Republik Kongo. Alljährlich ist der Erlös des LMG-Weihnachtsbasars, der nun nach längerer Corona-Pause wieder stattfinden konnte, für die Partnerschule bestimmt. So auch zuletzt, als hergestellte Dekorationen, weihnachtliche Artikel und Selbstgebackenes verkauft wurden.

Die kongolesische Schule ermöglicht vor allem den Kindern der Ranger des Virunga-Nationalparks eine schulische Bildung und hat mit teilweise lebensbedrohlichen Bedingungen zu kämpfen. Leider verfügt sie nicht über die nötigen finanziellen Mittel, um jedem Kind einen Schulplatz zu sichern. Deshalb hat das LMG im Jahre 2013 die Initiative ergriffen und veranstaltet seither jedes Jahr eine große Spendenaktion für seine Partnerschule in Rumangabo. Der örtlichen Dorfschule kamen dadurch jährlich mehrere Tausend Euro zugute.

Ziel der Ranger: Erhalt der seltenen Berggorillas

Am Rande des Virunga-Nationalparks gelegen, wird die „Ecole de Rumangabo“ zumeist von Kindern der dortigen Park-Ranger besucht, die sich um den Tierschutz und insbesondere den Erhalt der seltenen Berggorillas bemühen, die vom Aussterben bedroht sind. Denn immer wieder stellen ihnen skrupellose Wilderer nach, die sich auch nicht scheuen, ihre fürsorglichen Beschützer anzugreifen und zu töten. Dass außerdem in dem armen Land immer wieder Krieg und Gewalt herrscht, macht es den Heranwachsenden nicht leichter. Die Gefahren verdeutlichen, warum viele der Kinder der Partnerschule Halb- oder sogar Vollwaisen sind. Zudem hat die gesamte Gegend unter den Folgen von Corona sehr gelitten, zumal der Impfschutz unzureichend und die medizinische Versorgung überschaubar sind.

Mit der Schweizer Projektpatin und Tierärztin Marlene Zähner, die regelmäßig in den Kongo reist und über die aktuellen Umstände berichtet, hat das aus Schüler- und Elternschaft bestehende Rumangabo-Gremium des Lise-Meitner-Gymnasiums eine Ansprechpartnerin, die auch für die bedarfsgerechte Verwendung der Spenden vor Ort sorgt. So wurden in der Vergangenheit dort bereits ein Schulhaus für die Vorstufe und dringend benötigte Toiletten für die Grundschule gebaut. Außerdem trug die Spende zur Finanzierung von vier Lehrerinnen und zum Schulgeld für 230 Kinder bei. Langfristig werden neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze für die Einheimischen geschaffen.

Film-Dokumentation gibt gute Einblicke

Die im Jahre 2019 ausgestrahlte Film-Dokumentation „Die Frau mit den Bluthunden“ von Verena Endtner berichtet ausführlich darüber, wie Marlene Zähner und das Ranger-Team mit Hilfe der speziell ausgebildeten Congohounds den Nationalpark und seine Bevölkerung unterstützen. Diese Hunderasse ist in der Lage, über Hunderte von Kilometern gezielt Kriminelle aufzuspüren.

Wenn am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien Zähner mit ihren „Congohounds“ vor der versammelten Schülerschaft am Lise-Meitner-Gymnasium die Spende in Empfang nimmt, wissen alle, dass sich der große Einsatz für den Basar gelohnt hat – auch für die gar nicht mehr so ferne Welt der Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. „Für jeden einzelnen von uns ist es ja eigentlich nur wenig, was wir abgeben. Wenn wir alle zusammenlegen, können wir für die Kinder in Rumangabo aber eine riesige Hilfe sein“, fassen Marko Röder und Mike Depperschmidt aus der zehnten Klasse ihr Engagement im Rumangabo-Gremium zusammen.

Mehr Infos unter https://lmg.bb.bw.schule.de im Internet.