Am Konstanzer Hafen, unterhalb der Hafenschönheit Imperia, wird der Pegel gemessen. Foto: dpa/Felix Kästle

Niedrigwasser im Sommer, dafür ein Rekordwasserstand im Dezember: Am Bodensee ist einiges durcheinander geraten. Führt der Klimawandel dauerhaft zu einer Umkehr des jahreszeitlichen Verlaufs?

Der See ist grau, der Himmel auch. Auf der Beobachtungsplattform am Reichenauer Inseldamm steht Lisa Maier und blickt durch ein Fernrohr. Die Ornithologin vom Nabu-Bodenseezentrum sieht Tafelenten, Haubentaucher und Höckerschwäne. Es sind wenige Wasservögel in diesem Jahr, so wenige wie seit den 1960er Jahren nicht mehr. Bis zu 275 000 Tiere habe die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft in den vergangenen Jahren zu dieser Zeit zwischen Bregenzer Bucht und Markelfinger Winkel gesichtet. „Jetzt ist es kaum die Hälfte.“