Die Benefiztour startet von Fellbach aus. Hier ein Halt beim Fellbacher Rathaus im Jahr 2017. Foto: Sascha Sauer

Vom 29. Juni bis 1. Juli treten Promis wie Richy Müller oder Michael Gaedt, Sponsoren und Paten für den guten Zweck kräftig in die Pedale. Die Radveranstaltung rollt an allen drei Tagen durch die Region. Die Strecken wurden schon vor Wochen ausgekundschaftet.

Sie rollt wieder, die Benefiztour, bei der sich Engagierte aufs Rad setzen, um Spenden für schwerkranke Kinder zu sammeln. Vom 29. Juni bis 1. Juli treten Promis, Sponsoren und Paten für den guten Zweck in die Pedale. Fellbach ist dabei „Basislager“. Von hier aus werden die Teilnehmer der Tour mit ihrer gelb-roten Radkleidung täglich rund 100 Kilometer unterwegs sein, um auf die Aktion aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln.

Alexander Illi hat sich um die Routenplanung gekümmert

Dass die „Tour Ginkgo“ in Fellbach großen Rückhalt hat, zeigt sich immer wieder. So hat sich erneut der Fellbacher Alexander Illi um die Routenplanung gekümmert. „Wir haben die verschiedenen Strecken schon einige Wochen vorher abgefahren und werden sie noch final abfahren“, sagt er. So müsse unter anderem berücksichtigt werden, dass der Rettungswagen als breitestes Fahrzeug im Tross durchkommt. Gibt es Hindernisse, die man auf dem Plan nicht sieht? Pfosten, Schranken oder Baustellen, die hinderlich sein könnten? Das gelte es alles zu klären. Hilfreich sei natürlich, wenn jemand mit Ortskenntnis dabei sei.

„Stefan Lutz war etwa in Esslingen eine gute Hilfe“, sagt Alexander Illi. Der Fellbacher Herrenausstatter und passionierte Radler war dabei, als vor Wochen die Strecke, die durch Esslingen führt, ausgekundschaftet wurde. „Ich habe von 1997 bis 2004 mein Ladengeschäft in Esslingen gehabt, wohnte auch elf Jahre in Esslingen und kenne mich daher dort gut aus“, sagt Stefan Lutz. Auch beim Fellbacher Maikäferfest hat er die Werbetrommel für die „Tour Ginkgo“ gemeinsam mit Fellbacher Akteuren gerührt. Zudem wird er für die Benefizaktion auch in diesem Jahr wieder eine Spende überreichen. Ansonsten muss er diesmal aufgrund einer Verletzung am Arm pausieren, zumindest, was das Mitradeln angeht.

Es steckt einiges an Aufwand dahinter, bis die dreitägige Tour steht. Am Donnerstag, 29. Juni, wird der Radtross vom Fellbacher Best Western Hotel um 7.35 Uhr starten, um dann unweit davon um 7.45 Uhr am Fellbacher Rathaus empfangen zu werden. Dieses Mal sitzen etwa 15 Engagierte aus Fellbach auf dem Rad. Insgesamt sind es rund hundert Radler, die bei der „Tour Ginkgo“ mitmachen. Fellbach ist bereits zum dritten Mal „Basislager“ der Tour. 2006 und 2012 ist sie ebenfalls von der Stadt am Fuß des Kappelbergs gestartet. „Wir haben unter anderem auch einen Etappenstopp an der Anne-Frank-Schule gleich als ersten Stopp nach dem Start am Rathaus in Fellbach“, berichtet die Initiatorin der „Tour Ginkgo“, Christiane Eichenhofer.

Am ersten Tag geht es durch den Rems-Murr-Kreis bis nach Schorndorf

Finanziell begünstigt wird die sozialmedizinische Nachsorge am Stuttgarter Olgahospital „Olgäle sorgt nach“. Der erste Tag der Radtour führt von Fellbach über Strümpfelbach, Weinstadt, Backnang, Weissach im Tal, Plüderhausen und Schorndorf zurück nach Fellbach. Der zweite Tag geht von Fellbach über Stuttgart-Degerloch, Stuttgart-Vaihingen, Böblingen, Waldenbuch, Esslingen wieder zurück nach Fellbach. Am Finaltag radelt der Tross von Fellbach über Kernen, Winnenden, Gerlingen und Stuttgart wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Auch „Tatort“-Kommissar Richy Müller unterstützt

„Wir freuen uns sehr, dass uns wieder viele Sponsoren unterstützen und bei der Radveranstaltung dabei sind“, berichtet Christiane Eichenhofer. „Unsere Stiftungspaten Hahn Automobile, Pau Lange & Co, Bäckerei Maurer, Ritter Sport, SDK Stiftung und Stoba tragen einen wesentlichen Teil bei, dass wir unsere Arbeit Jahr für Jahr fortführen können.“ Zu den Unternehmen kommen zahlreiche Engagierte dazu. Unter diesen befindet sich auch Prominenz. Fahrerfeldkapitän Markus Hess, Rüdiger Gamm, deutscher Gedächtnis- und Mentaltrainer, Iris Kurz, dreimalige Weltmeisterin im Kunstradfahren, Norbert Schramm, ehemaliger Eiskunstläufer und Deutscher Meister, „Tatort“-Kommissar Richy Müller oder auch Michael Gaedt, bekannt durch „Die kleine Tierschau“ und „Soko Stuttgart“ unterstützen die Benefizaktion seit vielen Jahren.

Beim Radkulturtag in Fellbach schaut eine Gruppe der Tour vorbei

Christiane Eichenhofer macht deutlich, dass auch nach der Radveranstaltung gespendet werden kann und weitere Aktionen stattfinden. Am 2. Juli wird eine Radlergruppe der „Tour Ginkgo“ beim Auftakt des Fellbacher Radkulturtages, einfahren. An jenem Tag wird bei einem Gospelkonzert in der Fellbacher Lutherkirche um Spenden für die „Tour Ginkgo“ gebeten. Am 28. Juli steigt ein Charity-Radeln zu Gunsten der Tour, und am 7. September spielt die Fellbacher Kultband Molch Combo bei der Veranstaltungsreihe „Life im Park“ auf dem Guntram-Palm-Platz an der Schwabenlandhalle (siehe auch www.stadtwerke-fellbach.de), wo Spenden für die „Tour Ginkgo“ gesammelt werden.

Weitere Informationen online: www.tourginkgo.de

Große Hilfe seit mehr als drei Jahrzehnten

Spenden
 Die „Tour Ginkgo“ der Christiane Eichenhofer-Stiftung hilft seit mehr als 30 Jahren schwerkranken Kindern und deren Familien. Sie konnte zusammengerechnet schon mehrere Millionen Euro an Spenden einfahren. Mit den Spenden der „Tour Ginkgo“ im Jahr 2012 konnte die sozialmedizinische Nachsorge „Olgäle sorgt nach“ am Olgahospital gegründet werden. In der Zwischenzeit werden dort jährlich mehr als 100 kranke Kinder von Fachpersonal begleitet und medizinisch versorgt.

Nachsorge
Auch wenn die sozialmedizinische Nachsorge durch einen Arzt verordnet wird und eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ist, sind die Kosten nicht komplett gedeckt. Die Familien mit betroffenen Kindern seien darauf angewiesen, zuhause weiter versorgt zu werden, heißt es. Daher erhalten sie Unterstützungsmaßnahmen bei der folgenden medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung des Kindes. „Mit der ‚Tour Ginkgo’ und den gesammelten Spenden helfen wir, dass diese Leistungen angeboten werden können“, sagt Christiane Eichenhofer. 

Initiatorin Christiane Eichenhofer ist Namensgeberin der Christiane-Eichenhofer-Stiftung. Sie lebt in Lorch im Ostalbkreis und war selbst als Kind an Leukämie erkrankt. Als ehemalige Leukämiepatientin, so sagt sie, habe sie erfahren, was es bedeute, nicht nur von ärztlicher Seite, sondern auch von Privatpersonen Unterstützung zu erfahren, um daraus neue Kraft zu schöpfen.