Leverkusen-Trainer Xabi Alonso (links) mit Heidenheim-Coach Frank Schmidt Foto: IMAGO/siwe/IMAGO/Siegfried Wensierski

Der eine ist ein Weltstar als Spieler, der andere steht für Bodenständigkeit als Trainer. Und weil sie so unterschiedlich sind, bewundern sich Xabi Alonso und Frank Schmidt gegenseitig.

Frank Schmidt war es so unbehaglich, dass er fast die versteckte Kamera zu suchen schien. Ausgerechnet der größte Weltstar unter seinen neuen Trainer-Kollegen in der Fußball-Bundesliga hatte im Vorfeld seine „große Bewunderung“ für ihn ausgedrückt und erklärt, es sei „eine Ehre“ für ihn, den Trainer des 1. FC Heidenheim endlich kennenzulernen. Und nun, da sie nach dem deutlichen 4:1-Sieg von Bayer Leverkusen nebeneinander saßen, fing er schon wieder damit an.

„Es war eine schöne Erfahrung für mich, mit Frank zu sprechen“, sagte Bayer-Coach Xabi Alonso, der als Spieler Weltmeister und je zweimal Europameister und Champions-League-Sieger wurde. „Das ist mir fast schon unangenehm“, entgegnete der fast acht Jahre ältere Schmidt, dessen größter Erfolg als Spieler der Aufstieg mit Alemannia Aachen in die 2. Bundesliga war. Er habe nie gegen Leverkusen spielen dürfen, sagte Schmidt am Sonntag, „nur mal gegen Leverkusen 2“. 

Schmidt stand 592 Mal an der Seitenlinie, Alonso erst 142 Mal

Doch dass er seinen Heimatclub Heidenheim in 16 Jahren von der fünften in die Bundesliga führte und soeben den Freiburger Volker Finke als Trainer mit der historisch längsten Amtszeit bei einem deutschen Verein ablöste, das imponiert Alonso. „Klar, ich bin so lange Trainer. Und das ehrt mich total“, sagte Schmidt sichtlich gerührt: „Aber meine Karriere ist eine ganz andere. Ich sollte mich nicht wichtiger nehmen als ich bin.“ 

Kurz vor der Pressekonferenz schenkte er Alonso seine im Sommer selbst verfasste Biografie mit dem Titel „Unkaputtbar“. Alonso bedankte sich und versprach: „Ich werde es lesen.“ Das Geheimnis seiner Bewunderung für Schmidt: Alonso will als Trainer nicht für seine Erfolge als Spieler gehuldigt werden. Er sieht sich als Lehrling am Beginn einer zweiten, ganz neuen Laufbahn. „Ich bin noch neu als Trainer“, sagte er. Deshalb sei es schön, „von einem Trainer mit Erfahrung zu lernen.“ Immerhin stand Schmidt in den unterschiedlichen Ligen 592 Mal an der Seitenlinie, Alonso erst 142 Mal.