In der Bahnhofstraße in Böblingen herrscht seit Monaten Baustelle. Wer das Glück hat, nebenan zu arbeiten, der kann mittlerweile das Kreischen der Motorsäge nicht mehr vom Kreischen im eigenen Kopf unterscheiden.
Seit Monaten geht es in der Böblinger Bahnhofstraße laut zu. Wo man hinschaut: Baustelle. Und vor allem, wo man hinhört: „Bum, Bum, Bum, Prrrrrrr, Krrrrrrr, Buuuuuuuum.“ (Klangtechnisch stehen nur zwei Optionen zur Auswahl: dumpf rhythmisch oder hell kreischend).
Bauarbeiter, die direkt auf Fensterhöhe des eigenen Arbeitsplatzes den ganzen Tag hämmern, fluchen, bohren, sägen, nageln und noch ein bisschen mehr fluchen (was von allen oben genannten Aktivitäten die Beste ist). „Kreiiiiiiiiiiiiiiiiisch“ (Entweder eine Säge oder zwei Autofahrer, die sich unten in der Wilhelmstraße anbrüllen, weil einer (oder beide) nicht geblickt haben, dass die Straße mit einer Schranke abgesperrt ist und jetzt den Rückwärtsgang einlegen müssen). „Krrrrrsccccchhh“ (Die Schranke? Hat sie’s wieder erwischt?? Die Anteilnahme in der Redaktion ist groß).
„Mwwwweeeiiiiiiiiiiii“ (ein lauter, extrem hoher Ton – eine Motorsäge vielleicht? Oder der jammernde Schrei, den man absetzt, weil man trotz wiederholter Nachfrage den Kollegen am anderen Ende des Büros nicht versteht). „Ring, ring, ring“ (Das Telefon, das man allerdings als Kommunikationskanal dank Baustellen-Geräuschkulisse mittlerweile abgeschafft hat: „MOMENT, ICH KANN SIE NICHT HÖREN, ICH MUSS DAS FENSTER SCHLIESSEN“).
Dann ein Lichtblick: Die Decke des Rohbaus ist eingezogen - kommt da jetzt ein Dach oben drauf? (Es wird gemunkelt in der Redaktion, in den Augen funkeln erste Hoffnungsschimmer – hat der Lärm endlich ein Ende?). Doch das Gerüst wird weiter in die Höhe gebaut und gleichzeitig die Gerätschaften im Kran ein Stockwerk höher gehoben. Nach einem leidvollen Blick aus dem Fenster folgt die Diagnose: „Es ist kein Dach und es macht weiter Krach“, (wie ein Kollege kommentiert, der in bautechnisch herausfordernden Situationen auf Reime zurückgreift).