So lernt man Menschen aus der metallverarbeitenden Industrie kennen. Foto: Eibner-Pressefoto/Max Vogel

Von der Verwaltungsfachfrau bis zum Maler: 250 Schülerinnen und Schüler netzwerken beim Azubi-Speed-Dating in der Ehninger Turn- und Festhalle.

Insgesamt an die 800 Gespräche à zehn Minuten mit rund 250 Schülerinnen und Schülern aus Aidlingen, Ehningen, Gärtringen und Nufringen: Die Vertreter der 28 Unternehmen beim Azubi-Speed-Dating am Donnerstag in der Ehninger Turn- und Festhalle hatten gut zu tun. „Zeig uns, wer du bist“, lautete das Motto der Veranstaltung, bei der die Jugendlichen im persönlichen Gespräch deutlich machen konnten, wo über die reinen Zeugnisnoten hinaus ihre Talente und Begabungen liegen.

Die Bandbreite der vertretenen Firmen, Betriebe und Unternehmen reichte vom klassischen Handwerk wie Maler oder Sanitärtechnik über den technischen Bereich bis hin zu dualen Ausbildungsgängen oder weiterführenden Schulen. So machte Tim, Ehninger in der 13. Klasse des Böblinger Wirtschaftsgymnasiums, das duale Studium bei der heimischen Firma Bertrand als einen für sich gut vorstellbaren Weg in Richtung Berufsleben aus. „Ich habe schon einige Bewerbungen geschrieben, aber etwas Konkretes ist noch nicht dabei“, erzählte der 18-Jährige. Eine Gruppe von männlichen Herrenberger Neuntklässlern der dortigen Jerg-Ratgeb-Realschule, die zwischen den Gesprächen gemeinsam vor der Halle Luft schnappten, stellte sich dagegen eher etwas Praktisches in Richtung Maler oder Lagerlogistik vor. Eine gute Firma sei Ensinger, mit deren Vertretern sich fast alle aus dem Quartett unterhielten.

Bei Romy, 15 Jahre, aus Gechingen soll es in Richtung Bankkauffrau oder Verwaltungsfachangestellte gehen. Ein solches Praktikum will sie auf jeden Fall schon bald machen. Als Ansprechpartner hat sie sich unter anderen die beiden Gemeindeverwaltungen von Ehningen und Gärtringen ausgesucht. „Sehr freundlich“ habe man sie dort empfangen und ihr sogar ein paar kleine Geschenke auf den Heimweg mitgeben. Dass gleich alle vier beteiligten Gemeindeverwaltungen mit eigenen Gesprächstischen in der Halle vertreten waren, freute die Organisatoren von der Rottenburger Agentur für Kommunikationsberatung Dialogmanufaktur ganz besonders. Kein Wunder allerdings bei dem Fachkräftemangel, der insbesondere bei den Erzieherinnen und Erziehern, aber auch auf manchem Rathaus hierzulande mittlerweile herrscht.

Gute Planung ist Voraussetzung

Aber egal, ob das Schülerinteresse an einer Firma oder Institution wie der Polizei sehr groß oder doch eher überschaubar blieb – profitieren können am Ende alle. Selbst der Handwerksbetrieb mit nur wenigen Live-Matches, wenn darunter dann genau die oder der richtige zukünftige Azubi ist.

Gute Planung ist der Schlüssel zum Erfolg: Vorausgegangen war dem Azubi-Speed-Dating ein Coaching an den jeweiligen Schulen auf Klassenebene, bei dem sich die Schulabgänger der Jahre 2024 und 2025 mit der Frage nach ihren jeweiligen individuellen Stärken und Fähigkeiten auseinandersetzten. Wesentlicher Bestandteil der Konzeption ist außerdem die verbindliche Anmeldung von Unternehmen und Schülern, sodass im Vorfeld alle Beteiligten einen individuellen Zeitplan für den Donnerstagvor- und Nachmittag erhielten.