Auf der Böblinger Diezenhalde sind LED-Straßenbeleuchtungen bereits seit 2006 in Betrieb. Foto: //Thomas Bischof

Energiesparen ist nicht erst seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine zum Gebot der Zeit geworden. Vielerorts reagieren Gemeinden, indem sie Außenbeleuchtungen auf LED umstellen – darunter zum Beispiel in Gärtringen und Holzgerlingen.

Spätestens seit Russland im Krieg gegen die Ukraine seine Energievorkommen als Waffe einsetzt, ist allenthalben die Suche nach Einsparpotenzialen angesagt. Das gilt auch für Gärtringen und Holzgerlingen, wo der Verwaltung jeweils für Lösungen in Sachen Außenbeleuchtung ein (LED-)Licht aufgeht.

So beschloss der Gärtringer Gemeinderat zuletzt, dass der Büchereivorplatz, der Kieferpark und die öffentlichen Wege um die Villa Schwalbenhof eine neue Außenbeleuchtung bekommen soll. Geplant sind 15 schlanke, anthrazitfarbene Leuchtstelen, die 13 bereits vorhandene Lampen ersetzen und bisherige Lücken in der Beleuchtung schließen sollen. Die Wahl fiel auf sparsame LED-Leuchten. Unter anderem sind diese mit integrierten Strahlern ausgestattet, mit denen die Villa-Fassade samt Baumgruppe beleuchtet werden können. Außerdem sind sie W-LAN-fähig und können via Glasfaser über die Villa vernetzt werden. Die laufenden Kosten dafür liegen bei 50 Euro pro Monat. Für alternative Lösungen hätten sie zwischen 420 und 500 Euro monatlich betragen. Das Beleuchtungskonzept ist eine Eigenplanung der Gemeinde, die der Bauhofmitarbeiter Uwe Rathgeb als Fachmann auf diesem Gebiet ausgearbeitet hat. Die Investitionskosten in Höhe von 70 000 Euro werden im diesjährigen Haushalt finanziert.

W-Lan taugliche Außenbeleuchtung für die Villa Schwalbenhof

Stadt ersetzt 1500 Straßenleuchten

Noch umfassendere Maßnahmen stehen in Holzgerlingen an. Hier wird wird die Netze BW im Auftrag der Stadt ab kommenden Montag, 8. August, die komplette Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umstellen. „Insgesamt werden es im Stadtgebiet 1500 Straßenleuchten sein“, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Maßnahme soll voraussichtlich nach drei Monaten beendet sein. „Durch die Umstellung auf LED-Technik kann der Stromverbrauch um 75 Prozent reduziert und Kosten eingespart werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Rathauses. Zudem reduziere die insektenfreundlichere LED-Beleuchtung die Lichtverschmutzung und trage zu einer geringeren Belastung der Umwelt bei.

Es wird teilweise deutlich heller

Für diese Maßnahme hat das Ingenieurbüro „endura kommunal GmbH“ laut Stadtverwaltung eine lichttechnische Berechnung der Leuchten-Standorte in allen Straßen und Wegen durchgeführt. Damit habe die Firma für jeden Straßenzug „die ideale und normgerechte Ausleuchtung“ der öffentlichen Flächen kalkuliert.

LED-Licht habe nach Angaben des Ingenieurbüros den Vorteil einer scharfen Abgrenzung des Lichtkegels – Streulicht könne damit vermieden werden. Um die geforderte Norm einzuhalten, werden sich die Lichtverhältnisse laut Holzgerlinger Verwaltung in einigen Straßen stark ändern. Mit anderen Worten: Es wird an manchen Standorten wohl deutlich heller. In einzelnen Straßen habe man dafür bereits Leuchten-Standorte ergänzt, um diesen Ausleuchtungsgrad zu erreichen.

Autos sollten nicht unter Beleuchtungsmasten stehen

Weil für die Montagearbeiten ein Hubsteiger zum Einsatz kommt, bittet die Stadt Autofahrerinnen und Autofahrer, tagsüber möglichst nicht unter Beleuchtungsmasten zu parken. Der Montagetrupp legt die abgebauten alten Leuchten neben den Masten ab und sammelt diese am Ende des Arbeitstages wieder ein – dafür braucht es Platz.

Die geschätzten Projektkosten belaufen sich nach Informationen aus dem Rathaus auf rund 600 000 Euro. Über Gelder der Nationalen Klimaschutzinitiative können 30 Prozent von diesen Ausgaben bezuschusst werden.