Helle und freundliche Farbtöne für Oberflächen und Böden: Die Heinrich-Harpprecht-Schule nach der Komplettsanierung. Foto: Stadt Holzgerlingen

Die Belastungsprobe für alle Beteiligten hat ein Ende: Die Komplettsanierung der als Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum ausgerichteten Heinrich-Harpprecht-Schule ist abgeschlossen.

„Drei Jahre lang Ausnahmezustand“ – mit diesen Worten beschreibt Katrin Laib die Umstände rund um die Komplettsanierung der Heinrich-Harpprecht-Schule. Bei der Einweihungsfeier Mitte dieser Woche ließ Holzgerlingens Hochbauamtsleiterin als Projektverantwortliche die wichtigsten Maßnahmen und Meilensteine im Zeitraum zwischen Sommer 2020 und Herbst 2022 Revue passieren.

Die vor 46 Jahren gebaute Heinrich-Harpprecht-Schule ist Teil des Berkenschulzentrums in Holzgerlingen. Die Einrichtung ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen (SBBZ) mit Kooperationsklassen an der Oskar-Schwenk-Schule in Waldenbuch. Inklusiver Unterricht findet in der Gemeinschaftsschule Weil im Schönbuch und an der Berkenschule statt.

Sportlich eng getaktet

Der von Katrin Laib beschriebene „Ausnahmezustand“ betraf mit Lärm und eingeschränktem Zugang über einen Baugerüstturm nicht nur Lehrer- und Schülerschaft, sondern auch Handwerker, Hausmeister und Planer, die in Schul- und Ferienzeit sowie oft auch am Wochenende im Einsatz waren. Laib sprach in ihrer Festrede zur Einweihung von „sportlich eng getakteten Bauzeitplänen“. Der Vorteil: Die jeweils von Anfang der Pfingstferien bis zum Ende der Sommerferien angesetzten Bauabschnitte ermöglichten einen durchgehenden Schulbetrieb.

Schließlich hätten alle Gewerke möglichst nahtlos ineinander übergehen und teilweise gleich umgesetzt werden müssen. Insgesamt dreimal habe man die Punktlandung zum jeweiligen Fertigstellungstermin zum Sommerferienende geschafft – „trotz Corona, trotz Lieferschwierigkeiten, trotz explodierender Preise und trotz einiger Überraschungen beim Baumen im Bestand“, wie Katrin Laib aufzählte. Alle haben laut der Rathausmitarbeiterin an einem Strang gezogen. Das Ergebnis der Sanierung ist jetzt an vielen Stellen sicht- und wahrnehmbar: Zum Beispiel an den freundlich-hellen Farbtönen bei Innenwänden und Linoleumbelag, den vergrößerten Rektorats- und Lehrerräumen, den erneuerten Umkleideräumen in der Turnhalle und der erweiterten Eingangshalle mit automatisch öffnendem Türflügel. Viele Änderungen sind funktional, zum Beispiel bei der Wärmedämmung oder Medien- und Brandmeldetechnik. Andere, wie etwa eine Behindertentoilette und zwei Treppenlifte im Schulgebäude, verbessern die bisher eher eingeschränkte Barrierefreiheit.

Sicht- und wahrnehmbare Verbesserungen

Die Sanierung samt barrierefreiem Umbau der Schule stand schon bei einer Baustellentour im Juli 2017 auf der Aufgabenliste der Stadt. Nachdem der Gemeinderat der Sanierungskonzeption im Januar 2018 zugestimmt hatte, dauerte es inklusive zwei eingereichten Förderanträgen und der Vergabe aller Gewerke noch zweieinhalb Jahre, bis im Juni 2020 der erste von drei Bauabschnitten begann. Bislang belaufen sich die geleisteten Zahlungen der Gemeinde auf rund 1,6 Millionen Euro. Die endgültigen Sanierungskosten beziffert die Verwaltung auf rund 2,5 Millionen Euro – gut zwei Millionen davon sollen über bewilligte Zuwendungen finanziert werden.