Eine Streife konnte den 30-Jährigen überwältigen. (Symbolbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Ein Mann läuft durch den Garten eines Kindergartens. Er hat ein Messer dabei und schnappt sich ein Kind. Letztlich wird niemand verletzt, aber der Schrecken sitzt tief, auch weil der Verdächtige auf freiem Fuß ist.

Das Motiv eines mit einem Messer bewaffneten Mannes, der auf einem Kita-Gelände in Aschaffenburg Kinder und Erzieher bedroht haben soll, ist auch Tage nach dem Vorfall weiter unbekannt. Die Vermutung, der 30-Jährige könnte psychisch krank und eine Gefahr für andere sein, habe sich in einer Psychiatrie nicht bestätigt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Mann sei auf freiem Fuß, dürfe sich Kindergärten allerdings nicht mehr nähern. Das Aufenthaltsverbot werde polizeilich überwacht. Der 30-Jährige wohnte bis zu dem Vorfall in dem Haus, in dessen Erdgeschoss sich die Kita befindet. 

Der Verdächtige hatte am vergangenen Donnerstag Kinder und Personal verängstigt. Er war im Garten des Kindergartens gewesen und hatte ein Messer dabei. Den Ermittlungen zufolge hatte der 30-Jährige zeitweise sogar ein Kind am Arm gepackt. Die Mitarbeitenden holten laut Polizei die Kinder nach Innen und riefen die Einsatzkräfte. Derweil soll der Verdächtige außen vor einer Fensterscheibe gestanden und weiter das Messer in der Hand gehalten haben. Gegen den Mann werde wegen Bedrohung ermittelt.

Eine Streife konnte den 30-Jährigen mit Pfefferspray überwältigen

Eine Streife konnte den 30-Jährigen schließlich mit Pfefferspray überwältigen, er kam in eine psychiatrische Einrichtung. Ein Arzt stellte dort jedoch keine Anhaltspunkte für eine Fremdgefährdung durch eine psychische Krankheit fest, sodass der Mann wieder entlassen wurde.

Am Montagabend informierten Stadt und Polizei die Eltern der Kinder und Mitarbeiter der Kita über den Stand der Ermittlungen und über Betreuungsangebote.