Vertrauen in die Mitschüler ist wichtig. Foto:  

Wie gehe ich mit Mobbing um? Das Böblinger Otto-Hahn-Gymnasium widmete sich diesem Thema mehrere Tange lang

Wie kann man Mobbern die Stirn bieten, ohne sich selbst zu gefährden? Und was kann man tun, damit Mobbing erst gar nicht auftritt? Diese Fragen standen im Vordergrund der Anti-Mobbing-Tage, die jetzt für alle sechsten Klassen am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) stattfanden – und die bei den Beteiligten einen starken Eindruck hinterlassen haben.

Unter der Anleitung von Anti-Mobbing-Trainer Andreas Rysavy wurden die Kinder mit vielen praktischen Übungen für das Thema sensibilisiert, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.

Mobbing geht alle an

Maxime Chéramy aus der 6b schildert, was er und seine Klasse in diesen spannenden Tagen erlebt haben: „Am ersten Tag fingen wir mit einem Stehkreis an. Wir warfen uns eine Schnur zu, sodass ein Netz entstand. Dieses Netz steht für unsere Gemeinschaft. Einzelne bekamen die Aufgabe, fest an der Schnur zu ziehen. Da stellten wir fest: Wenn einer zu stark zieht, merken es fast alle anderen.“ Die Bedeutung dieser spielerischen Übung war schnell klar: Auch wenn Mobbing sich häufig gegen eine Einzelperson richtet, ist es in der Klasse meist nicht zu übersehen und strapaziert die gesamte Gemeinschaft.

Daher wurde bei diesem Projekt, das am OHG seit vielen Jahren zum Programm des Soko-Unterrichts (Sozialkompetenz) gehört, zunächst über Mobbing aufgeklärt, um die Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer rechtzeitig – also bevor Mobbing auftritt – für dieses Thema zu sensibilisieren. So können entsprechende Tendenzen früh erkannt und im Keim erstickt werden, so die Initiatoren.

Das gegenseitige Vertrauen stärken

Darüber hinaus steht in diesen drei Tagen die Klassengemeinschaft im Fokus, und das Vertrauen zwischen den Schülerinnen und Schülern soll gestärkt werden. Gemeinsam arbeitet jede Klasse an einem guten Miteinander, denn das ist der beste Weg, Mobbing vorzubeugen. Sie erarbeiteten beispielsweise Regeln für eine gute Gemeinschaft und stärkten ihr Vertrauen ineinander in einem Parcours, den sie mit verbundenen Augen durchschritten – mit der Hilfe der Mitschüler, auf die man sich also blind verlassen musste und auch konnte.

In Rollenspielen und praktischen Übungen erprobte die Klasse mit dem Anti-Mobbing-Trainer Andreas Rysavy Methoden auch, wie man sich wehren kann. „Er zeigte uns Tricks, wie man zum Beispiel sein Schutzschild benutzt oder wie man Mobber ganz schnell zu Weißglut bringt, ohne sich selbst zu gefährden. Am Ende des Tages waren wir „stark“ und das auch ohne Muckis“, berichtet Maxime.