Nach einer gefährlichen Körperverletzung nach einer Fasnetveranstaltung in Neuhausen (Kreis Esslingen) hat die Polizei am Freitag einen dringend Tatverdächtigen festgenommen. Gegen den 19-Jährigen wird wegen versuchten Totschlags ermittelt.
Am Freitag haben Spezialkräfte der Polizei in Neuhausen auf den Fildern (Kreis Esslingen) einen 19-Jährigen festgenommen, der im Februar gemeinsam mit Komplizen einen 37-Jährigen schwer verletzt und dabei auch dessen Tod in Kauf genommen haben soll. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft berichten, sitzt er mittlerweile in Untersuchungshaft, zudem wird gegen drei mutmaßliche Komplizen ermittelt.
Den vier jungen Männern und insbesondere dem 19-Jährigen wird vorgeworfen, am Fasnetsonntag, 11. Februar, gegen 19.45 Uhr aus einer Gruppe heraus einem 37-Jährigen potenziell lebensgefährliche Gesichtsverletzungen zugefügt zu haben. Dabei sei auch dessen Tod in Kauf genommen worden, so die Einschätzung der Ermittler. Mehrere der weiteren Gruppenmitglieder seien indes noch nicht identifiziert.
Streit eskaliert – und bricht später noch einmal aus
Die jungen Männer sollen an der Kreuzung der Esslinger Straße mit der Bahnhofstraße mit dem später verletzten 37-Jährigen, einem 34-Jährigen und einem 18-Jährigen in Streit geraten sein. Die Gruppe der Verdächtigen soll dabei auf die drei Männer eingeschlagen haben. Außerdem bedrohten sie ihre Kontrahenten offenbar mit einem Messer. Später lief die Gruppe davon, die drei anderen Männern nahmen die Verfolgung auf, teilt die Polizei mit. Daraufhin sei es in der Waagenbachstraße zu einer weiteren Konfrontation gekommen.
Verdächtiger tritt bewusstlosem Opfer ins Gesicht
Die erneuten Handgreiflichkeiten sollen den Ermittlungen der Polizei zufolge wieder von der Gruppe der Verdächtigen ausgegangen sein. Der 19-jährige Hauptverdächtige soll den 37-Jährigen zunächst geschlagen haben. Dann soll er ihn gemeinsam mit einem Komplizen durch Fußtritte zu Boden gebracht haben. Als der 37-Jährige dort wehrlos lag, soll der Komplize weiter auf dessen Oberkörper eingetreten haben. Der 19-Jährige soll mehrfach mit Wucht gegen den Kopf und in das Gesicht des 37-Jährigen getreten haben. Erst als ein Passant verbal eingriff, flüchtete die Gruppe, teilt die Polizei mit.
37-Jähriger ist mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen
Der 37-Jährige wurde nach Angaben der Polizei zur stationären Behandlung in eine Klinik gebracht. Seine 18 und 34 Jahre alten Begleiter blieben laut Staatsanwaltschaft und Polizei „ohne nennenswerte Verletzungen“. Die Beamten ermittelten nach den Auseinandersetzungen und konnten den Ablauf der Tat rekonstruieren, heißt es im Polizeibericht. Am Freitagvormittag durchsuchten Ermittler die Wohnungen der vier Verdächtigen im Alter zwischen 17 und 21 Jahren, wobei auch Spezialkräfte der Bereitschaftspolizei beteiligt waren. Der 19-Jährige sei wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft genommen worden, seinen Komplizen werde bislang unter anderem gefährliche Körperverletzung und Bedrohung vorgeworfen.