Unter dem Motto „Wir haben alle die gleichen Teile“ demonstrieren Aktivistinnen von Peta vor der Metzgerei. Foto: Frank Rodenhausen

Eine Aktivistin der Tierrechtsorganisation Peta protestiert vor der Backnanger Metzgerei Kühnle in Unterwäsche gegen die Wiedereröffnung eines Schlachtbetriebs.

Der Protest gegen die geplante Wiedereröffnung des Schlachtbetriebs bei der Backnanger Metzgerei Kühnle reißt nicht ab. Nach mehreren Aktionen von Animal Rebellion haben sich am Donnerstagvormittag auch Aktivistinnen der Tierschutzorganisation Peta vor dem Hauptgeschäft des regional mit mehreren Filialen vertretenen Unternehmens in der Backnanger Altstadt positioniert.

Eine nur in Unterwäsche bekleidete Aktivistin hatte ihren Körper mit Stempeln in „Haxe“, „Schinken“ oder „Rippchen“ unterteilt, also mit Begriffen, die sonst in Auslagen von Metzgereien zu finden sind. Auf Schildern war unter anderem zu lesen: „Wir haben alle die gleichen Teile.“

Es wirke nahezu zynisch, in Zeiten der Klimakatastrophe und des massiven Artensterbens noch immer am Fortbestehen der Tierwirtschaft festzuklammern und bereits geschlossene Schlachthäuser wiederzueröffnen, so Scarlett Treml, Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie. „Statt der geplanten Wiedereröffnung des Horrorschlachthauses sollte Kühnle besser auf zukunftsfeste Wirtschaftsformen setzen – tierleidfrei und rein pflanzlich“, sagt die junge Frau, die sowohl bei Animal Rebellion als auch bei Peta aktiv ist.

Das alteingesessene Fleischereifachgeschäft Kühnle hat seinen Schlachtbetrieb im vergangenen Jahr ausgesetzt, nachdem heimlich in dem Betrieb aufgenommene Videos veröffentlicht wurden, die aus Sicht des Vereins Soko Tierschutz Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zeigten.

Kühnle hat unlängst gegenüber unserer Zeitung betont, dass das Schlachthaus „nach neuesten Tierwohlkriterien“ umgebaut und interne Betriebsabläufe modernisiert worden seien. Wann genau die Firma mit den Schlachtungen fortfahren will, ließ sie offen.