Die Silicon Valley Bank stand am Anfang der jüngsten Bankenkrise. Foto: dpa/Jeff Chiu

Unsere Börsenexperten blicken auf die kommende Woche: Der Dax könnte nach dem vermeintlichen Ende der Bankenkrise auf ein Jahreshoch klettern. Doch sind die Gefahren tatsächlich gebannt?

War da was? Der Dax steigt so, also hätte es die jüngste Bankenkrise nicht gegeben. In der vergangenen Handelswoche machte der deutsche Leitindex Tag für Tag Boden gut. Den Anlegern reichte offenbar, dass die Bankenbranche kein weiteres Ungemach verkündete. Zudem weckten rückläufige Energiepreise die Hoffnung auf eine fallende Inflationsrate – und dass die Europäische Zentralbank weniger stark an der Zinsschraube dreht. Ähnlich ist die Lage in den USA, wo der Dow Jones über die Woche ein Plus von gut drei Prozent verbuchte. Dabei hatten Beinahepleiten mehrere US-Regionalbanken die Finanzkrise und die Angst an den Börsen erst ausgelöst.

Das ist ein Grund, weshalb manche Börsenexperten dem Zustand der US-Regionalbanken und der Börsenerholung noch nicht so recht trauen. Im Fokus stehen nun Gewerbeimmobilien: Hier werden zwei Drittel der Kredite von US-Regionalbanken vergeben. „Die Risiken nehmen zu. In der Summe fallen die Preise beispielsweise für die Büroimmobilien, ein Überangebot zeichnet sich auch bei Apartments ab“, sagt Jörg Krämer. Der Chefvolkswirt der Commerzbank erwartet, dass die Kreditausfälle in den kommenden Quartalen schrittweise hochgehen und die Regionalbanken belasten. Allerdings sei die US-Bankenaufsicht sehr erfahren und wickle auch in guten Jahren immer einige Banken ab.

Klettert der Dax gar auf ein Jahreshoch?

Manche Marktbeobachter hingegen erwarten, dass der Dax in der kommenden Börsenwoche über die Marke von 15 700 auf ein Jahreshoch klettern könnte – das wäre der höchste Stand seit 14 Monaten. Bis zu der wegen Ostern verkürzten Handelswoche stehen aber spannende Termine an. Auch hier sind die USA im Fokus: Am Karfreitag wird der Arbeitsmarktbericht veröffentlicht, „die Beschäftigungsentwicklung in den USA ist insbesondere in den ersten beiden Monaten dieses Jahres überraschend kräftig gewesen“, merkt die Deka an. Ein starker Bericht könnte auch dem Dollar Rückenwind geben. Die Börsenreaktion darauf wird es allerdings erst später geben, da am Karfreitag weder in Europa noch in den USA gehandelt wird.

In Deutschland schauen die Börsianer vor allem auf die Auftragseingänge der Industrie, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Am Donnerstag setzen die Experten darauf, dass die Daten zur Industrieproduktion für den Februar weiterhin stabil sind.