Die örtliche Band Unverdünnt hat das Publikum im Plan B unterhalten. Foto: Simon Granville

Trotz Dauerregen herrschte bei bei der siebten Kornwestheimer Musiknacht beste Stimmung. Von Rock über Pop bis Schlager – überall wurde gefeiert.

Die Bedienung im Applaus ist eindeutig multitaskingfähig. Sie hält zwei Bierkrüge unter den Zapfhahn, während sie per Zeichensprache die nächste Bestellung aufnimmt, um mit dem Kopf den Bierzufluss zu stoppen. Schnell noch die Summe auf einem Zettel notiert, abkassiert und schon die nächste Bestellung gemixt.

Tosender Applaus ertönte im Applaus – allerdings nicht für die Servicekraft. Auch wenn sie es am Samstag verdient hätte. Der Beifall galt den Musikern von Inflagranti. Die sechsköpfige Gruppe heizte dem Publikum ein und brachte ordentlich Stimmung in das Restaurant. „Es läuft super“, war man sich dort einig. „Absolut genial“, strahlte auch die Servicekraft, während sie ein Weinschorle mixte. Auch Peter und Claus, langjährige Musiknachtgänger, prosteten sich überzeugt zu: „Isch echt subber hier.“

Zu Fuß und tanzend wird dem Regen getrotzt

Ein Stockwerk darunter, im Theaterstüble, das nahezu identische Bild. Das Publikum zwar ein klein wenig älter, doch die Stimmung keineswegs eingeschlafener. Im Gegenteil – hier rockte The Melting X. Die ersten Gitarrenklänge der Band erklangen und sofort legten die Gästen mit Wippen in den Knien und Hüften im Takt los: „Sexy!“ Gleich stimmten auch die ersten Feiernden an der Bar mit ein: „Sexy, ich würde alles für dich tun!“ Ähnliche Gedanken hatte sicher auch der eine oder andere, der an diesem Abend von einer der neun mitmachenden Kneipen zur anderen zog.

Trotz Regen ließen sich viele nämlich nicht davon abhalten zu Fuß zu gehen, statt den Shuttlebus zu nutzen. So auch Jürgen, Steffen und Tim. Sie tänzelten entspannt vom Landlord zum Havanna. „Da war’s so laut, jetzt brauchen wir was Entspannteres“, sagten die Männer und betonen: „Aber mega geil war’s bei den Jungs.“ Damit meinten sie die Coverband Little Big Rock, die wie schon im vergangenen Jahr lautstark und gekonnt die Kneipe rockte.

Der Ticketverkauf lief besser denn je

Im Havanna sollte es jedoch keineswegs leiser zugehen, vielleicht jedoch noch heißer bei den Reggae-, R´n´B- und Salsa-Klängen von Sauvage. Auch sie hatten bereits 2022 gezeigt wie man die Stimmung mit Lambada, Jennifer Lopez oder Shakira zum Kochen bringt. Nebenan im St. Georges gab derweil John Noville sein Bestes. Zwischenzeitlich staute es sich sogar und keiner konnte mehr hinein. Gleiches auch im Plan B. Doch die rund 700 Musiknachtgänger verteilten sich schließlich gut. „Wir haben das immer im Blick und ziehen deshalb selbst mehrfach am Abend durch die Bars, um zu sehen, ob alles flüssig läuft“, sagt Marcel Demirok, Mitveranstalter mit Markus Wahsner und Brünnle-Inhaber. Er versichert: „Sollten wir merken, dass es zu häufig und überall stockt, dann werden keine Tickets mehr verkauft.“

Apropos Verkauf: Der lief in diesem Jahr vorab wohl so gut wie nie. „Der Vorverkauf war wirklich spitze“, so Demirok. Er zeigte sich erfreut, dass vor allem online zahlreiche Tickets geordert wurden. Die gute Laune war also fast schon zu erwarten. Egal ob in der Beluso Bar, dem Brünnle oder der Big City Bar mit der Firma Holunder und ihren absoluten Partykrachern - der kollektiven guten Stimmung konnte sich niemand entziehen. Zwischendrin mal ein „Zickezacke – hoi, hoi, hoi“ und schon übernahmen die Bands in den Lokalitäten wieder das Kommando. UNd gefeiert wurde bis weit nach Mitternacht.