Bei strahlendem Sonnenschein strömten die Leute. Foto: Jürgen Bach

Bei der 50. Auflage der „Kornwestheimer Tage“ hat einfach alles gepasst. Ein Höhepunkt war das Feuerwerk am Samstagabend.

Da strahlte Oliver Hicking, Vorsitzender des Kornwestheimer Stadtausschusses für Sport und Kultur, mit der Spätnachmittagssonne um die Wette. Schließlich konnte er gleich zwei Jubiläen feiern. Der „Ortsausschuss für Leibesübungen“ wurde im Jahr 1948 gegründet und fusionierte wenig später mit dem „Kulturausschuss“, hat Hicking recherchiert. Der 75-jährige Ausschuss bewies aber am Festwochenende, dass er noch jung und quicklebendig ist. Nicht zuletzt weil sein ursprüngliches Anliegen – die Interessen der Vereine der Stadt gegenüber der Stadt zu vertreten – immer noch aktuell ist.

Die „Kornwestheimer Tage“ gibt es offiziell seit 50 Jahren, also so lange wie die baden-württembergische Gebietsreform, die derzeit allerorten gefeiert wird. Zusammen mit der Vorgängerveranstaltung, dem Kinderfest, sind sie aber schon viele Jahre älter. „Damals gab es für alle Schüler hier schulfrei“, erinnerten sich ältere Festbesucher, von denen am Freitag etliche da waren. An das an alle Schüler ausgegebene Gratis-Vesper mit Wurst und Weck dachten sie gern zurück. Für den Festumzug sei bereits Monate vorher mit dem Kostümschneidern begonnen worden.

Kultband „FineRip“ hat besonders fleißig geprobt

Für das Auftaktkonzert am Freitagabend wurde die Kornwestheimer Kultband „FineRip“ verpflichtet, die sich eigentlich schon vor Corona nach vielen Jahren gemeinsamen Musizierens hatte auflösen wollen. „Heute treten hier lauter Leute auf, die früher mitgespielt haben“, verriet Sänger Wolfgang, den alle nur „Schnuff“ nennen. Weil die Band aber noch nie in der Besetzung des „Reunion-Konzertes“ zusammen gespielt hatte, habe man besonders fleißig geprobt.

Die Playlist von FineRip mit Cover-Songs vom BAP-Hit „Verdamp lang her“ über deutsche Schlager à la „Liebeskummer lohnt sich nicht“ bis hin zu eigenen Songs wie „Gut so“ bot etwas für alle Altersklassen. Kleinkinder auf kurzen, noch unsicheren Beinchen stapften vor der Bühne herum. Über die Begeisterung etlicher Teenies für deutsche Schlager konnten sich ältere Fans im Hard-Rock-T-Shirt nur wundern. Schnuffs Mama verfolgte von ihrem Premium-Platz aus im festlichen Konzert-Outfit mit strahlenden Augen das Geschehen.

Ein Highlight am Samstagabend war sicher das Konzert der Ludwigsburger Coverband „Safir“. Dass viele Fest- und Konzertbesucher von auswärts mit dem Auto anreisten, sah man an den Autokennzeichen derer, die durch die längst restlos zugeparkten Innenstadtstraßen kurvten.

Feuerwerk zaubert Glanzpunkte in die magische Abendatmosphäre

Pünktlich um 22.30 Uhr zauberte das Feuerwerk Glanzpunkte in die magische Abendatmosphäre rund um den Stadtparksee. Viele der Vereine, wie etwa der Aquarienverein, haben schon seit vielen Jahren Stände am gleichen Platz am Seeufer. „Neu dabei in diesem Jahr ist der Spanische Kulturverein“, sagte Oliver Hicking. Dieser Stand war auf der anderen Seite des „Seufzerbrückles“, wie es die Kornwestheimer liebevoll nennen.

Anders als früher gab es für die kulturellen Darbietungen der Vereine tagsüber am Wochenende genauso wie für den Jazz-Frühschoppen mit den „Hardt-Stompers“ und die abendlichen Konzerte eine nach hinten geschlossene Bühne am Seeufer. Unter akustischem Aspekt sicher ein ganz großes Plus und auch für die räumliche Orientierung des Publikums auf dem Marktplatz.

Wenn am Sonntagabend die Vereine alle schon wieder ihre Stände abgebaut haben, macht Oliver Hicking noch eine letzte Runde. Wann er damit fertig ist? „So gegen 22 Uhr“, sagt er. Während den ganzen zweieinhalb Tagen kann er auf sein achtköpfiges Team zurückgreifen. „Aber ich bin früh der Erste und Abends der Letzte auf dem Platz, das gehört halt dazu.“