Sprinter Noah Lyles. Foto: AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

Titelverteidiger Noah Lyles siegt nach dem WM-Triumph über 100 Meter auch über die doppelte Distanz. Shericka Jackson verpasst nur knapp den 200-Meter-Weltrekord einer Sprint-Legende.

Dieser große Leichtathletik-Coup gelang zuletzt Sprint-Superstar Usain Bolt. US-Sprinter Noah Lyles hat sich nach dem Erfolg über 100 Meter in Budapest auch zum Weltmeister über 200 Meter gekrönt. „Doppel-Gold war eines der Dinge, die auf meiner Liste standen. Heute habe ich es gezeigt, ich bin Doppel-Weltmeister“, sagte der Trainingskollege der deutschen Kapitänin Gina Lückenkemper. 

Lyles gewann über die 200 Meter am Freitagabend in 19,52 Sekunden und ist zum dritten Mal Weltmeister über diese Strecke. Der 26-Jährige hat auch angekündigt, über die 100 und die 200 Meter in die Bereiche von Bolts Weltrekorden laufen zu wollen.

Verletzte Sportler nach Unfall

Lyles gewann klar vor seinem erst 19-jährigen US-Teamgefährten Erriyon Knighton, der in 19,75 Sekunden Silber holte. Letsile Tebego aus Botswana (19,81) landete nach Rang zwei über 100 Meter diesmal auf dem Bronze-Rang.

Auf Platz acht lief in 20,40 Sekunden der Jamaikaner Andrew Hudson. Er war am Donnerstag vor dem Halbfinale beim Zusammenstoß zweier Fahrzeuge, die die Athleten vom Aufwärmen ins Stadion bringen, durch Glassplitter am Auge verletzt worden. Hudson trat trotz Problemen beim Sehen zu seinem Lauf an und schied aus, die Jury sprach ihm aber nachträglich einen Finalplatz zu.

„Es waren zwei harte Tage für mich“

„Es waren zwei harte Tage für mich. Ich kam gestern Abend erst um 2 Uhr nachts aus dem Krankenhaus zurück“, sagte der Jamaikaner. „Ich habe versucht, mich zu erholen und zu tun, was ich konnte. Ich habe heute mein Bestes gegeben.“ Nach der WM will er einen Spezialisten aufsuchen, um sein Auge genauer untersuchen zu lassen. 

200-Meter-Siegerin Shericka Jackson aus Jamaika stürmte zuvor in 21,41 Sekunden nur um sieben Hundertstelsekunden am fast 35 Jahre alten Weltrekord der amerikanischen Sprint-Legende Florence Griffith-Joyner vorbei. „Auch wenn ich dem Weltrekord ziemlich nahe war, ging es mir beim Laufen nicht darum“, sagte die 29-Jährige. „Ich werde weiter an mir arbeiten und dann werden wir sehen, ob der Weltrekord kommt.“