Was tun, wenn man gerade voller Vorfreude seine Urlaubslektüre zusammengestellt hat und erfährt, dass das Ferienhaus in den Bergen eben abgebrannt ist? Das ist die Situation, vor der sich die Protagonistin in Daniela Kriens neuem Roman „Der Brand“ (Diogenes, 22 Euro) befindet. Was sie stattdessen in den drei Ferienwochen ihres Urlaubs erlebt, sind Exkursionen durch lodernde familiäre Seelenlandschaften, die die Autorin so fesselnd beschreibt, dass ihr Buch in keiner Reisetasche fehlen sollte. Leider vergehen diese drei Wochen wie im Flug. Länger kann man an der Tafel von Mathias Enards opulentem „Jahresbankett der Totengräber“ (Hanser Berlin, 26 Euro) prassen. Und wenn man schon den Boden der Ewigkeit durchpflügt: Eine lohnende Ausgrabung ist Giovanni Boccaccios „Kleines Büchlein zum Lob Dantes“ (Verlag das Kulturelle Gedächtnis, 12 Euro) – im September steht der 700. Todestag des Dichters an. Stefan Kister (Foto: Verlage)
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