Monika Helfer: Vati. Roman. Hanser Verlag. 176 Seiten, 20 Euro. Monika Helfer stammt wie Norbert Gstrein aus Tirol. Mit „Vati“ setzt sie ihre Herkunftserzählung fort, die mit dem Mutterbuch „Die Bagage“ begonnen hat. Helfers Romane pflegen eindrückliche Nachbarschaften zwischen Paradies und Elend, himmlischer Schönheit und sozialer Drastik. „Vati“ erzählt von psychischen Zusammenbrüchen, von der Vertreibung aus dem alpinen Kindheitsidyll in eine von undurchdringlichem Zigaretten-Rauch verhangene Prekariatswelt. Und doch kann man sich keine bessere Gesellschaft vorstellen, als die, die in der aus allen Nähten platzenden Wohnung einer Tante und deren sich ausschließlich von Bier ernährendem Mann zusammenkommt: jene Filous, hochbegabten Lebensversehrten und Autodidakten, die sich hier ganz unten gegen die Bigotterie und Herablassung besserer Kreise behaupten. Auch ihnen würde man die Auszeichnung gönnen, die am 18. Oktober zum Auftakt der Buchmesse in Frankfurt verliehen wird. (Foto: Verlag)
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