Juli Zeh, Simon Urban: Zwischen Welten. Roman, Luchterhand. 448 Seiten, 24 Euro. Früher haben sich Theresa und Stefan eine Studenten-WG geteilt, heute bewirtschaftet sie in der ostdeutschen Provinz einen Bauernhof, während er in Hamburg als Kulturjournalist Karriere gemacht hat. Nach langer Zeit sehen sie sich wieder und fangen in diesem zeitgenössischen Briefroman erst einmal zu streiten an – auf allen Kanälen. In zwei Bestsellern hat Juli Zeh die Gräben zwischen Stadt und Land, Ost und West zu überbrücken versucht. Für den dritten Streich hat sie sich ihren einstigen Schüler am Leipziger Literaturinstitut, den Schriftsteller Simon Urban, ins verständigungstherapeutische Boot geholt. Alles, wirklich alles, über was gerade getalkt oder gesprochen wird, kommt hier vor. Fraglich allerdings, ob die didaktischen Zuspitzungen der Handlungsführung nicht eher Öl in das Erregungsfeuer gießen, das dieses belletristische Kommunikationsexempel zu löschen vorgibt. (Foto: (c) Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Muenchen/(c) Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Muenchen)
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