INNOVATIONEN: Deutsche Unternehmer und Erfinder haben mit ihren Produkten nicht nur den Wohlstand des Landes gemehrt, sondern auch die Welt besser gemacht. Buchdruck, Straßenbahn, Automobil, Röntgentechnik, Kernspaltung – alles aus Deutschland. Aber das war einmal. Als BMW sein erstes Elektroauto 2013 mit Akkus bestückte, reichten die der Konkurrenz bereits doppelt so weit. Das Modell war denn auch mäßig erfolgreich. Seitdem treibt US-Pionier Elon Musk mit seiner Marke Tesla die deutschen Mitbewerber in Sachen E-Auto vor sich her. Dass etwas im Argen liegt, wissen die Manager hierzulande selbst. In einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung von 2019 ist nur jede fünfte Führungskraft der Meinung, dass ihr Unternehmen bei innovativen Technologien (Künstliche Intelligenz, Big Data und Digitalisierung allgemein) keinen Rückstand aufweist. Mögliche Ursachen? Bei einem Vergleich, wie viel Wissenskapital in einer Volkswirtschaft steckt (also Investitionen in Computerprogramme, Datenbanken und die Fortbildung der Mitarbeiter), lag Deutschland zuletzt etwa 15 Prozent hinter Spitzenreiter Frankreich. Die Bertelsmann-Stiftung und das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW), die die Untersuchung durchgeführt haben, sind alarmiert: Der geringe Anteil von Wissenskapital passe nicht zu dem „Anspruch Deutschlands, zu den technologisch führenden Volkswirtschaften zu gehören“.Die Ursachen liegen möglicherweise ganz tief – in der Mentalität der Deutschen: Bei einer Umfrage des Instituts YouGov im Frühjahr antworteten nur zwei Prozent, dass sie Innovationen grundsätzlich positiv gegenüberstehen.Viele der innovativsten Unternehmen der Welt wie Google, Amazon oder Apple sind längst über die traditionellen Branchengrenzen hinweg aktiv. Sie haben mit revolutionären Ideen die Märkte erobert, statt brav Schritt für Schritt bestehende Produkte zu verbessern. Fast allen gemein ist, dass für ihr Geschäftsmodell eine Maschine unerlässlich ist: der Computer. Als dessen Erfinder gilt gemeinhin der deutsche Ingenieur Konrad Zuse. Das war 1941. (Peter Trapmann) (Foto: Adobe Stock/jd-photodesign)
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