In der Begegnungsstätte in Ehningen ging es in dem Vortrag von Martin Priebe um die Entstehungsgeschichte von Nachhaltigkeit und wie sie heute gelebt werden kann. Foto: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Am Montag, 6.5.2024, fand auf Einladung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Ortsverband Ehningen ein Vortrags- und Diskussionsabend mit dem Theologen und Volkswirt Martin Priebe statt.

Carsharing, die Nutzung des ÖPNV und das Ein- und Verkaufen in Second Hand Shops gehören zu den Beispielen, die Martin Priebe dafür nannte, wie Nachhaltigkeit im Alltag aussehen kann. Grundsätzlich seien die folgenden Prinzipien immer anwendbar und hilfreich: Vermeiden ist besser als Reduzieren, Reduzieren ist besser als Kompensieren.

Diese konkreten Hinweise leitete Priebe von der Fragestellung ab, in welcher Welt die Menschen zum Beispiel vor dem Hintergrund von Massentierhaltung, Abholzung von Wäldern, vermehrter Trockenheit, extremer Wetterereignisse leben wollen. Er nahm er die Zuhörer zunächst mit in das frühe 18. Jahrhundert, wo erstmals der Begriff der Nachhaltigkeit in einem Aufsatz von Hans Carl von Carlowitz auftauchte. Danach geriert er wieder in Vergessenheit, bis in den 70er Jahren vor dem Hintergrund der zunehmenden Umweltzerstörung die Vereinten Nationen und die Brundtland-Kommission das Thema wieder auf die Agenda setzte.

Aufbauend auf diese eher theoretischen Überlegungen arbeitete Martin Priebe in seinem Vortrag vier Ebenen der Verantwortlichkeiten heraus: Institutionenethik, Organisationsethik, Sozialethik und Individualethik. Er machte deutlich, dass nachhaltiges Handeln nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche und politische Aufgabe ist. Gleichzeitig gebe es auch auf der Individualebene viele Handlungsoptionen: Jede und jeder kann heute entscheiden, erste Schritte zu unternehmen, um nachhaltiger zu leben.

In der sich abschließenden Diskussion ging es zum Beispiel darum, dass die Qualität des ÖPNV erhöht werden muss, wenn er eine wirkliche Alternative zum Auto werden soll. Auf Ehningen bezogen, wurden die geplanten Gebäudeabrisse auf dem ehemaligen IBM Areal angesprochen. Am Ende wurde klar: Es ist ein Umdenken und Handeln auf allen Ebenen erforderlich. Das Ziel müsse es sein, dass sie die Erfüllung unserer Bedürfnisse daran orientiert, dass sie die Erfüllung der Bedürfnisse zukünftiger Generationen nicht gefährdet. Es geht laut Martin Priebe in erster Linie darum, nicht nachhaltig, sondern nachhaltiger zu leben als bisher.

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