Soldat im zerstörten Stadtzentrum der nordirakischen Staat Shingal. Foto: IMAGO/photothek/IMAGO/Kira Hofmann

Ronya Othmann zeigt in ihrem Recherche-Roman „Vierundsiebzig“ über den Genozid an den Jesiden, wie Ereignisse, die sich jeder Darstellung entziehen, zum Gegenstand der Sprache werden können.

Man kann mit Literatur Dinge anschaulich machen, den Blick auf Lebenssphären, Probleme und Missstände lenken, in dem man sie in eine Handlung hüllt oder auf andere Weise für das Mitempfinden tauglich macht. Was aber, wenn sich Ereignisse der Darstellung entziehen, weil der mit ihnen verbundene Schrecken alles übersteigt?