Am häufigsten bekamen Syrer den deutschen Pass, gefolgt von Staatsangehörigen aus dem Irak und Afghanistan. (Archivbild) Foto: dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

In Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr so viele Menschen eingebürgert worden wie zuletzt 2002. Ein Grund: die Flüchtlingsbewegung der Jahre 2015 und 2016.

In Baden-Württemberg wurden 2023 insgesamt 22.745 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert. Das seien 8,5 Prozent mehr gewesen als im Vorjahr, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch in Stuttgart mit. Mehr Neubürger seien zuletzt im Jahr 2002 (22.868) begrüßt worden.

Unter den 2023 eingebürgerten Personen waren laut Mitteilung 9.642 erwachsene Männer (42,3 Prozent) und 8.148 (35,8 Prozent) erwachsene Frauen. Der Anteil der 4.955 minderjährigen Eingebürgerten erreichte mit 21,8 Prozent ebenfalls den höchsten Stand seit dem Jahr 2002. Die Eingebürgerten waren im Durchschnitt 30,7 Jahre alt und damit um mehr als 13 Jahre jünger als die Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg (43,8 Jahre).

Menschen aus Syrien an der Spitze

Den deutschen Pass erhielten vor allem Menschen aus Syrien (6963), aus Irak (1107) und Afghanistan (440). „Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass nach der starken Zuwanderung aus diesen Ländern in den vergangenen Jahren nun ein wachsender Personenkreis die Voraussetzungen zur Einbürgerung erfüllt“, vermutet das Statistische Landesamt.  Ausländerinnen und Ausländer können nach acht Jahren sowie „bei Vorliegen besonderer Integrationsleistungen“ bereits nach sechs Jahren eingebürgert werden.

Wer in Deutschland eingebürgert werden - also Deutscher werden - will, muss eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen neben einer dauerhaften Aufenthaltserlaubnis und einem Mindestaufenthalt auch ausreichende Deutschkenntnisse, das Fehlen von Vorstrafen und in der Regel das Absolvieren eines Einbürgerungstests, bei dem 17 von 33 Fragen zur Gesellschaft und Geschichte Deutschlands richtig beantwortet werden müssen.