Zwölf Huskies wurden wohl in Dobel vergiftet. (Symbolfoto) Foto: pixabay.com

Zwölf Hunde auf einen Schlag sollen in Dobel im Schwarzwald vergiftet worden und daran gestorben sein. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Das traditionelle Schlittenhunderennen wurde bereits abgesagt – wegen Sicherheitsbedenken.

Dobel - Es ist eine furchtbare Tragödie: Vor wenigen Wochen ist eine Tierärztin mit ihren 26 Huskies nach Dobel gefahren. In der darauffolgenden Nacht sind zwölf der Hunde plötzlich gestorben. Zwei weitere wurden ernsthaft krank und mussten in einer Tierklinik behandelt werden. Der schreckliche Verdacht: Giftköder. Die toten Huskies wurden kurz darauf von der Besitzerin in einem Wald bei Dobel begraben.

Die Polizei bestätigt, dass dies nicht nur ein schrecklicher Verdacht, wahr ist. Pressesprecher Frank Weber vom zuständigen Präsidium in Pforzheim gegenüber unserer Zeitung: "Unsere polizeiliche Facheinheit für Gewerbe und Umwelt ermittelt wegen des Verdachts der Tierquälerei nach Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes. Eine entsprechende Anzeige liegt uns vor. Weiterhin wird geprüft, ob auch ein Anfangsverdacht auf andere Delikte, zum Beispiel nach dem Strafgesetzbuch, bestehen könnte."

Öffentlich gemacht hatte den Vorfall der Verband Deutscher Schlittenhundesportvereine (VDSV), der seit mehr als zehn Jahren jeden Winter ein Schlittenhunderennen in Dobel veranstaltet. In einer Stellungnahme schreibt der Verband, dass die 26 Huskies von der Tierärztin in einem "geeigneten und bewährten Fahrzeug transportiert" worden seien. In Dobel wurden die Hunde laut VDSV nach der Ankunft in einem großen Freilauf entlassen und versorgt. Am nächsten Morgen habe die Besitzerin zwölf ihrer Hunde tot vorgefunden. Zwei weitere wurden in eine Tierklinik gebracht und dort "intensiv behandelt".

Jüngster Hund erst zehn Monate alt

Bei den Todesfällen ist kein Muster festzustellen. Betroffen seien Hunde aller Altersklassen gewesen. Der jüngste, der starb, war erst zehn Monate alt, der älteste 13 Jahre. Zudem zogen sich die Todesfälle quer durch alle Boxen. Lebende Huskies seien am nächsten Morgen direkt neben toten aufgewacht. Der VDSV schreibt in einer offiziellen Stellungnahme: "Teilweise befand sich ein toter Hund mit einem lebenden in der gleichen Box. Die anderen Hunde waren augenscheinlich bei guter Gesundheit."

Was genau zum Tod der Huskies geführt hat, kann der Verband nicht mit letzter Gewissheit sagen. Die Indizien sind aber eindeutig. Der VDSV zeigt auf: "Unsere Verbandstierärztin Dagmar Kriegler, Tierärztin und VDSV-Tierschutzbeauftragte Jette Schönig und Tierärztin Sylvie Lindisch folgerten nach Auswertung des Behandlungsbericht der zwei medizinisch behandelten Hunde, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Vergiftung handeln muss." Allerdings: Da die verstorbenen Hunde im Wald vergraben wurden, habe man sie nicht pathologisch untersuchen können. Die genaue Todesursache konnte laut VDSV somit nicht festgestellt werden.

Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren möglich

Allerdings: Der VDSV habe die Blutwerte der beiden Hunde, die in der Tierklinik behandelt wurden, von einem externen Tierarzt untersuchen lassen, der eine "Intoxikation mit einer unbekannten Substanz" festgestellt habe. Ein Sauerstoffmangel wurde von dem nicht zum VDSV gehörenden Tierarzt ausgeschlossen.

Die Polizei stuft den Vorfall nicht als Kavaliersdelikt ein. Sprecher Frank Weber unterstreicht: "Ein Verstoß nach Paragraph 17 Tierschutzgesetz wird grundsätzlich mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."

Der VDSV hat derweil schon reagiert und sein für Dezember vorgesehenes Dobler Schlittenhunderennen abgesagt. Die nachvollziehbare Begründung: "Wir könnten derzeit die Sicherheit der Hunde nicht gewährleisten."