Insbesondere in der Gastronomie wird der gesetzliche Mindestlohn oft kaum überschritten. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Arbeitgeber lassen eine Sitzung der Mindestlohnkommission kurzfristig platzen – aus Verärgerung über die Zwölf-Euro-Pläne der Ampelkoalition. Der Gewerkschaftsbund reagiert verständnislos.

Stuttgart - Die kurzfristige Absage des Vorsitzenden Jan Zilius kam am Montag per E-Mail: Die Mindestlohnkommission soll nicht, wie lange geplant, an diesem Mittwoch tagen – der Termin wurde unbestimmt auf Ende Januar oder Anfang Februar verschoben. Zu diesem Schritt hatte der Sprecher der Arbeitgeber in der Kommission, Steffen Kampeter, gedrängt. Damit setzte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgebervereinigung BDA auch ein Zeichen der Verärgerung über die Pläne der Ampelkoalition, die Lohnuntergrenze von derzeit 9,60 Euro in einem außerplanmäßigen Schritt auf zwölf Euro pro Stunde anzuheben. Diese seien ein „Eingriff in die Tarifautonomie“.