Zuletzt sank die Zahl der Arbeitslosen. Doch dies hat vor allem saisonale Gründe (Symbolbild). Foto: IMAGO/Rolf Poss/IMAGO/Rolf Poss

Die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg sank im Oktober. Doch ist das ein Grund zum Jubeln? Was hinter den Zahlen steckt.

Die Zahl der Arbeitslosen im Südwesten ist im Oktober saisonbedingt gesunken. Rund 229 100 Menschen waren arbeitslos gemeldet und damit knapp 6900 weniger als im September, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Quote sank um 0,1 Punkte auf 3,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent.

Vor allem in der Grundsicherung habe die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Oktober 2021 um 13,8 Prozent auffällig zugenommen, teilte die Regionaldirektion mit. Das sei vor allem auf Flüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen.

„Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat hängt allein mit saisonalen Einflüssen zusammen; ohne diese wäre die Arbeitslosigkeit gestiegen“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Christian Rauch, laut Mitteilung. Es würden zwar immer noch viele Arbeitskräfte gesucht, und die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen übersteige die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber deutlich. „Andererseits signalisiert die relativ geringe Zahl von Abgängen Arbeitsloser in Erwerbstätigkeit die Zurückhaltung vieler Unternehmen angesichts der gesamtwirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs.“

Entsprechende Entwicklung in ganz Deutschland

Nicht nur im Südwesten zeigt sich die Veränderung. Die Zahl der Arbeitslosen in ganz Deutschland ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat saisonüblich um 43 000 auf 2 442 000 zurückgegangen. Sie liege jedoch um 65 000 höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Punkte auf 5,3 Prozent.