Bald muss sich Wolfgang Kubicki vor dem Stockacher Narrengericht verantworten. Als Politiker ist er unter anderem seit 2017 Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Foto: dpa/Michael Kappeler

Als erster Politiker nach der Corona-Pause muss sich Wolfgang Kubicki am „Schmotzigen Dunschtig“ vor dem Stockacher Narrengericht verantworten.

Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki wird auf der „Anklagebank“ des Narrengerichts in Stockach (Kreis Konstanz) sitzen. Das teilte Narrenrichter Jürgen Koterzyna am Freitag auf Anfrage mit. Das Gericht musste wegen der Coronapandemie zwei Jahre lang pausieren.

Das mehr als 600 Jahre alte „Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken“ gehört zu den Höhepunkten der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Auf der „Anklagebank“ der Institution saßen bereits Franz Josef Strauß (CSU), Angela Merkel (CDU) und Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Zuletzt musste sich Grünen-Politiker Cem Özdemir als Beklagter verantworten. Der „Prozess“ findet immer am „Schmotzigen Dunschtig“ statt, also dem Donnerstag (16. Februar) vor dem Rosenmontag.

Kubicki vertrete „wie kein zweiter das Recht auf freie Meinungsäußerung“, hieß es in einer Mitteilung. Der 70-Jährige sei „ein Vorbild an Aufgeschlossenheit gegenüber Vertretern anderer politischer Meinungen und ein Freund unangepasster, gar grenzwertiger Rhetorik“. Kubicki ist seit 2017 Vizepräsident des Deutschen Bundestages.