Unter anderem im potenziellen Wohngebiet Spissen II könnte Platz sein für ein Haus der Genossenschaft. Foto: Simon Granville/Archiv

Weil der bezahlbare Wohnraum so knapp ist, gründet der Landkreis Böblingen die Genossenschaft „BürgerWohnen“. Rutesheim nimmt das Anbebot wahr und wird Mitglied.

Mieten steigen, bezahlbarer Wohnraum wird zur Rarität – besonders für Familien und Menschen mit kleinerem Geldbeutel. Davon sind auch die Kommunen im Landkreis Böblingen betroffen. Laut einem Gutachten, das das Landratsamt in Auftrag gegeben hat, fehlen derzeit bis zu 8500 Wohnungen. Dieser Entwicklung will der Landkreis nun gemeinsam mit interessierten Städten und Gemeinden den Kampf ansagen. Geplant ist die Gründung einer Genossenschaft „BürgerWohnen“, kurz BüWo genannt. Eines der Gründungsmitglieder wird Rutesheim sein – hierfür hat der städtische Gemeinderat nun grünes Licht gegeben. Absichtserklärungen liegen auch von den Kommunen Herrenberg, Holzgerlingen. Schönaich sowie Nufringen vor. „Wir sind seit Jahren dran, geförderten Wohnraum zu schaffen, denn es betrifft Menschen in vielen Einkommensgruppen, die bezahlbaren Wohnraum suchen“, sagt die Rutesheimer Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Nur so könne die wirtschaftliche Attraktivität in der Kommune gesichert werden. Zumal von der Wohnungsknappheit etwa auch Facharbeiter, Pflegekräfte oder Polizisten betroffen seien, die für das Funktionieren der Gesellschaft essenziell seien, jedoch immer größere Schwierigkeiten hätten, in Wohnortnähe eine bezahlbare Bleibe zu finden.