Es gibt in Deutschland geschätzt rund zwei Millionen wild lebende Katzen. Foto: imago/blickwinkel

Die unkontrollierte Vermehrung der Straßentiger soll eingedämmt werden. Deshalb denkt man auch in Wimsheim über eine Verordnung zum Schutz wild lebender Katzen nach.

Katzen sind die liebsten Haustiere der Deutschen, zumindest wenn es um die große Zahl von rund 16 Millionen Tieren geht, die in hiesigen Haushalten leben. Aber es gibt geschätzt auch noch rund zwei Millionen wild lebende Katzen – nicht zu verwechseln mit den seltenen Wildkatzen – die weder regelmäßig Futter bekommen, geschweige denn medizinische Hilfe bei Krankheit. Und krank sind diese Straßentiger häufig, was nichts daran ändert, dass sie sich stark vermehren, wodurch das Katzenelend weiter zunimmt. Um dies einzudämmen, haben bereits viele Kommunen Katzenschutzverordnungen erlassen, die es ermöglichen, frei lebende Tiere einzufangen und kastrieren zu lassen, die aber auch Katzenherrchen und –frauchen verpflichtet, ihre Freigänger-Tiere ebenfalls kastrieren und kennzeichnen sowie registrieren zu lassen. Solche Verordnung gibt es etwa bereits in Leonberg, Renningen, Weil der Stadt und Weissach, aber auch in Heimsheim und Mönsheim.

Nun will Wimsheim „mit anderen Kommunen gleichziehen“, wie es im Antrag der Fraktion Liste Bürgerinitiative (BI) zur Einführung einer Katzenschutzverordnung heißt. Denn auch in der knapp 3000-Einwohner-Gemeinde gebe es Brennpunkte, an denen verwilderte Katzen und Kater unterwegs seien, etwa im Gewerbegebiet Breitloh-West, dort wo die beiden großen Firmen Altatec und C. Hafner angesiedelt sind, sowie beim Reitstall Rolle und beim alten Ponyhof.

Unter den Zuhörerinnen und Zuhörern waren zu diesem Tagesordnungspunkt auch in Sachen Katzenschutz Engagierte aus den Nachbargemeinden gekommen, wie Simone Reusch aus Mönsheim, die sich nicht nur selbst um streunende Katzen kümmert und Gründungsmitglied des Tierschutzvereins Herzkatzen aus Wurmberg ist, sondern sich als Gemeinderätin auch in ihrem Ort für eine Katzenschutzverordnung eingesetzt hat, sowie die Stadträtin Gaby Wulff aus Heimsheim.

Allerdings kam es im Wimsheimer Gremium zu keiner Diskussion zu diesem Thema. Auch der Bürgermeister Mario Weisbrich sagte, dass eine solche Verordnung grundsätzlich sinnvoll sei, man wolle dies daher zunächst prüfen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig ohne weitere Aussprache, die Verwaltung mit der Prüfung zum Erlass einer kommunalen Katzenschutzverordnung zu beauftragen. Über das Ergebnis soll dann weiter beraten werden. Es wird also wohl noch eine Weile dauern, bis die dann beschlossene Verordnung auch in Wimsheim greift. Bis dahin können sich die wild lebenden Katzen weiter vermehren.