Katja Schmidt ist im Raum Stuttgart aufgewachsen und forscht in Berlin zu Ressentiments und Verlustängsten. Foto: privat

Die Europawahl hat den Parteien rechts der Mitte starke Zuwächse beschert. Die Soziologin Katja Schmidt spricht darüber, was das mit einer „symbolischen Abwertung“ des Verbrenners zu tun haben könnte und was sie bei allen Parteien vermisst.

Die AfD hat bei der Europawahl am 9. Juni die größten Gewinne eingefahren: Bundesweit kam die Partei auf Platz 2, man konnte das Ergebnis um 4,9 Punkte auf 15,9 Prozent steigern – keine andere Partei hatte solche Zuwächse. Auch in Baden-Württemberg holte die AfD bei der Europawahl die zweitmeisten Stimmen, in den fünf Bundesländern im Osten kam man jeweils auf Werte um die 30 Prozent. Häufig wird in dem Zusammenhang von einer Spaltung der Gesellschaft gesprochen. Aber die in Stuttgart aufgewachsene Soziologin Katja Schmidt von der Humboldt-Universität zu Berlin sagt: So gespalten ist unsere Gesellschaft gar nicht. Und sie erklärt, warum trotzdem manche im Schwabenland gekränkt sind, wenn der Verbrenner als „Klimakiller“ bezeichnet wird.