Der Künstler Fero Freymark wurde 86 Jahre alt. Er lebte und arbeitete in Flacht und präsentierte seine Arbeiten in Deutschland, Frankreich und den USA.
Der weithin bekannte Künstler und Architekt Fero Freymark, der seit einigen Jahren in Weissach lebte, ist jetzt im Alter von 86 Jahren verstorben. Hinter ihm liegt ein spannendes und bewegtes Leben.
1939 in Köln geboren, kam Fero Freymark mit zwei Jahren zu seiner Großmutter nach Westpommern, weil seine Eltern ihn dort während des Krieges sicherer glaubten. Als die russische Armee näher kam, blieb als Ausweg nur die Flucht in Richtung Berlin.
Freymark und seine Erfahrungen im Handwerk
1958 war dann eines der entscheidenden Jahre in Freymarks Leben: In Gelsenkirchen entstand unter dem Architekten Werner Ruhnau gerade das Musiktheater. Freymark heuerte als Praktikant in der Bauhütte Ruhnaus an. Ingenieure, Künstler und Handwerker arbeiteten auf der Baustelle Hand in Hand und wohnten dort gemeinsam. Auf der Baustelle begegnete Freymark auch den damals noch unbekannten Künstlern Jean Tinguely und Yves Klein. Bei seiner Arbeit für Ruhnau erfährt Freymark, dass Architektur und Kunst eine untrennbare Einheit bilden. Er erkennt die Bedeutung des Handwerklichen für die Kunst und sammelt in der Folge Erfahrungen im Handwerk. Auch wenn sich seine Eltern wünschten, dass er Architektur studierte, so zog es Fero Freymark doch ebenso zur Kunst. Und so verband er beides bei seinem Studium in München.
1973 dann ein weiteres prägendes Erlebnis im Leben Freymarks: Er sieht einen Film, der von der Freundschaft des Schmiedes von Lourmarin in der Provence zu Albert Camus erzählt. Freymark will diesen Schmied unbedingt treffen und trampt nach Südfrankreich. Von da an entwickelt sich einen besondere Verbundenheit zu der südfranzösischen Landschaft.
Freymark macht bei seiner ersten Reise in die Provence auch die Bekanntschaft des Schriftstellers Gabriel Guignard, der im Zweiten Weltkrieg der Kopf der Résistance Sud war. Mit ihm wandert Fero Freymark entlang der Natursteinmauern in die Steinbrüche von Ménerbes, Lacoste und Cabrières d’Avignon. Dabei wird seine Begeisterung für die Strukturen der geschichteten Steine geweckt, die fortan sein Kompositionsthema von der Zeichnung bis hin zu den skulpturalen Arbeiten werden.
Der Künstler liebte Frankreich
Im Jahr 1984 baute sich der Künstler ein Atelier in Gordes auf. Von dort an lebte und arbeitete er sowohl in Frankreich als auch in Deutschland. Er hatte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Fero Freymark hat an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen und verschiedene Auszeichnungen bekommen, darunter 2009 im Grand Palais in Paris die Medaille de Bronce und 2014 die Goldmedaille für Malerei.