Statt den Weihnachtsbaum zu entsorgen, kann man seine Bestandteile auch weiternutzen. Foto: imago images/Petra Schneider/Petra Schneider-Schmelze

Nach Weihnachten hat der Christbaum ausgedient und wird meist entsorgt. Das muss aber nicht sein, denn man kann viel Neues aus der Pflanze zaubern. Zehn Tipps, wie man Weihnachtsbäume weiter nutzen kann.

Stuttgart - Weihnachten und Silvester sind geschafft. Und auch der geschmückte Tannenbaum hat seinen Dienst getan und verliert sogar schon die ersten Nadeln. Also, schnell weg damit?

Wie man den Weihnachtsbaum richtig entsorgt

Wer die Tanne loswerden will, muss zuerst Weihnachtskugeln, Lametta und Co. entfernen. Wandert etwas davon in den Müll, gilt: Christbaumkugeln, Deko-Artikel aus Glas oder Weihnachtsschmuck in den Restmüll. Lametta ebenfalls, auch wenn es aus Kunststoff besteht.

Eine Ausnahme bildet solches aus Aluminium oder Blei. Ersteres kommt ins Altmetall, letzteres in den Sondermüll. Viele Städten und Gemeinden bieten eine Abholung der Bäume an oder richten Sammelstellen ein.

Wie genau das wo geregelt ist, erfährt man am besten bei denen oder dem zuständigen Abfallentsorger. Aber Obacht: Wer den Baum zu spät oder falsch, etwa im Wald, entsorgt, muss mit einem Bußgeld rechnen.

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10 Upcycling-Tipps

Allerdings kann man den Weihnachtsbaum, genauer gesagt Teile davon, auch einfach weiterverwerten und in etwas Neues verwandeln. Stichwort: Upcycling.

1. Frostschutz

Die Zweige der Tanne können empfindliche Pflanzen oder etwa Blumenzwiebeln vor Kälte, Frost und Wind schützen. Dafür muss man sie flach auf dem Beet verteilen, am besten mehrere Schichten.

2. Kompost-Unterlage

Auch kann man sie als unterste Schicht eines neuen Komposthaufens nutzen.

3. Mulch

Mulch ist unverrottetes organisches Material. Es schützt zum Beispiel vor Kälte, hält Unkraut ab und gibt dem Boden Nährstoffe. Die Tannenzweige eignen sich dafür besonders gut. Deswegen einfach schreddern und aufs Beet streuen.

4. Stamm-Kerzenständer

Handwerklich Begabte können den Stamm auch zum Kerzenständer umfunktionieren. Dafür muss man die Äste entfernen, den Stamm in Stücke zersägen und mit einem Holzbohrer ein Loch aushöhlen, in das eine Kerze passt.

5. Brennholz

Naheliegend und für Menschen mit Kamin geeignet. Davor muss der Baum aber vom Weihnachtsschmuck befreit und in ofengerechte Stücke zerteilt werden. Außerdem wichtig: das Holz sollte vorher gut trocknen, sonst qualmt es ganz schön und verrußt den Kamin.

6. Schneckenabwehr

Die Nadeln des Weihnachtsbaums piksen. Das stört neben Menschen auch Schnecken. Und die fressen bekanntlich Pflanzen an oder auf. Deswegen die Nadeln einfach über die Beete streuen, fertig ist die natürliche Schneckenabwehr.

7. Tinktur zum Einreiben

Franzbranntwein kennen viele, eine Tinktur aus Tannen- oder Fichtennadeln eher die wenigsten. Dabei kann man die ganz leicht selbst machen. Sie hilft bei Gelenkschmerzen, Zerrungen oder Muskelkater. Dafür die Nadeln kleinschneiden und mit einem Esslöffel Wacholderbeeren in ein Glas geben. Dann 40-prozentigen Alkohol, wie etwa Wodka, drüber, Glas verschließen und für einen Monat an einem warmen Ort ziehen lassen. Danach abgießen und im Dunkeln lagern.

8. Badezusatz mit ätherischen Ölen

Wenn es draußen kalt ist, tut eine Auszeit in der Badewanne besonders gut. Ein Nadelbad kann etwa gegen Erkältungssymptome und Durchblutungsstörungen helfen. Die ätherischen Öle der wirken schleim- und hustenlösend und pflegen die Haut. Für ein solches muss man 100 Gramm Fichten- Tannen- oder Kiefernadeln für zehn Minuten mit Wasser aufkochen und dann durch ein Sieb ins Badewasser abgießen. Fertig!

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9. Tee machen

Wer lieber Tee trinkt, kann den Baum auch dafür verwenden. Fichten-, Tannen-, und Kiefernadeln enthalten nämlich Vitamin C. Für eine Tasse braucht man einen Teelöffel kleingeschnittene getrocknete Nadeln. Die mit einem Mörser zerquetschen, aufbrühen und zehn Minuten ziehen lassen.

10. Zum Verzehr

Besonders die frischen Nadeln können mit ihrem Waldaroma zum Beispiel Braten oder Salatdressings verfeinern. Alternativ kann man sie auch über Ofengemüse streuen, zum Backen von Keksen oder Ansetzen von Essig, Öl und Honig verwenden.

Wichtig für alle Tipps: Nur bei Öko-Weihnachtsbäume anwenden, die frei von Schadstoffen sind.

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