Ein Feuerwehrmann löscht einen Waldbrand nahe der Gemeinde Vicari bei Palermo auf Sizilien. Foto: Vigili del Fuoco/dp/a

Italien wird in diesem Sommer von einer großen Dürre und unzähligen Waldbränden heimgesucht. Nahe dem Gardasee, in Venetien, auf Sizilien und in Apulien brennt es. Ein Überblick.

In etlichen Regionen Italiens bahnen sich die Flammen ihren Weg, vor allem im Süden und im Norden des Landes. Neben immer wieder aufflammenden Waldbränden ist vor allem der ausbleibende Regen ein großes Problem. Der Bauernverband Coldiretti warnt vor Ernteverlusten von gebietsweise bis zu 70 Prozent.

Die Karte gibt einen Überblick, wo es in Italien derzeit brennt:

Sizilien, Sardinien

Auf Sizilien und Sardinien hoben die Behörden die Waldbrand-Warnstufen in manchen Teilen der Inseln erneut an. Auf Sizilien gilt örtlich bereits die höchste Stufe drei.

Auf Sizilien rückten die Einsatzkräfte nahe Palermo erneut zu einem Feuer in Montelepre aus. Medienberichten zufolge unterstützen zwei Löschflugzeuge und ein Hubschrauber die Helfer am Boden. Bei drei zeitgleichen Feuern an verschiedenen Orten sei man sicher, dass es sich nicht um Selbstentzündung oder einen Zufall gehandelt habe, erklärte der dortige Bürgermeister.

„Ein Viertel der Waldbrände wurden heuer vermutlich durch Zigarettenstummel verursacht. Jedes Risikoverhalten, das einen Waldbrand verursachen könnte, muss unbedingt vermieden werden“, sagt der Landesrat für Forstwirtschaft in Südtirol, Arnold Schuler.

Abruzzen, Florenz

Südlich der Stadt L’Aquila in den Abruzzen unterstützte ein Löschflieger aus Rom drei Feuerwehreinheiten am Boden, die dort gegen einen Waldbrand kämpften. Nahe Florenz rückten die Rettungskräfte in der Kommune Vinci ebenfalls zu einem Flächenbrand aus.

Trient

Nach dem Großbrand in einer Wander- und Skigegend östlich von Trient im norditalienischen Trentino brennen dort laut Feuerwehr lediglich noch kleine Flammenherde. Auch dort löschte ein Flugzeug aus der Luft mit.

In der Kommune Gereut, einem Wander- und Skigebiet im norditalienischen Trentino, bekämpfen 90 Feuerwehrleute, zwei Hubschrauber und zwei Löschflugzeuge in einem Gebiet von rund 70 Hektar Waldbrände. Der Zivilschutz mahnte alle Menschen, sich dem Gebiet nicht zu nähern.

Bibione

In Bibione ist nach dem ausgedehnten Wald- und Buschbrand am Strand des norditalienischen Adria-Badeortes die Lage wieder unter Kontrolle. Zahlreiche Touristen hatten sich am Wochenende bei den Behörden aus Sorge gemeldet, wegen der Brände dort ihren Urlaub nicht verbringen zu können, berichten Medien.

Touristische Einrichtungen seien aber nicht von den Flammen betroffen gewesen. Lediglich die Fähre nach Lignano ist derzeit nicht in Betrieb, weil die Feuer einen Steg stellenweise zerstörten und Urlauber deshalb nicht mehr auf das Boot kämen.

Südtirol

Die Feuerwehr in Südtirol kämpfte am Wochenende gegen einen Großbrand im Wandergebiet bei Frauwaal. Rund 150 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen, teilte die Feuerwehr mit. Demnach konnten die Teams den Brand nach mehreren Stunden eingrenzen. Auch ein Hubschrauber unterstütze die Löscharbeiten. Auf Videos und Fotos war zu sehen, wie sich die Flammen an einem bewaldeten Hang entlang fraßen und dichter Rauch in den Nachthimmel aufstieg.

Auch in Prad am Stilfserjoch war ein weitläufiger Waldbrand ausgebrochen. Zahlreiche Feuerwehren der Umgebung sind im Einsatz. Inzwischen sind die Brände dort weitgehend unter Kontrolle.

Gardasee

Am nördlichen Teil des bei deutschen Touristen beliebten Gardasees beschäftigen seit Sonntag zahlreiche Brände die Behörden. Die Feuer nahe der Kommune Nago Torbole seien wieder aufgeflammt, sagte ein Sprecher der Autonomen Provinz Trient. Die Feuerwehren bekämpften am Berg Monte Baldo in einem Gebiet von rund 45 Hektar mehrere Brände.

Das Gebiet würde mit Drohnen überwacht, weil die speziell am Gardasee wehenden Winde aus Süden, auch Ora del Garda genannt, die Feuer wieder anfachen könnten.

Toskana, Rom

Auch in der Toskana rückte die Feuerwehr von Lucca wegen eines brennenden Olivenhains aus. Schon seit einiger Zeit brennt es im Pinienwald Pineta Sacchetti nahe dem Vatikan in Rom. Dort wurde wohl der Brand absichtlich gelegt.