Häuser werden zerstört, ein ganzer Nationalpark geräumt. In Kanada ist die Waldbrandsaison in vollem Gange. Der beliebte Touristenort Jasper ist fast vollständig eingeäschert worden.
Bei einem verheerenden Waldbrand im Westen Kanadas ist ein Teil der im gleichnamigen Nationalpark gelegenen Stadt Jasper zerstört worden. Die Feuerwehr kämpfte am Donnerstagabend (25. Juli) immer noch gegen die Flammen.
Das Feuer hatte die bei Touristen beliebte Stadt am Mittwochabend (24. Juli, Ortszeit) erreicht, nachdem sie sich zuvor schnell ausgebreitet hatten. Die 25.000 Einwohner sowie Touristen wurden in der Nacht evakuiert. Der Bürgermeister von Jasper, Richard Ireland, erklärte im Sender CBC, seine Stadt erlebe „ihren schlimmsten Albtraum“.
Feuerwehr und Armee im Großeinsatz
In der Stadt Jasper sei es „zu erheblichen Schäden gekommen“, teilte der Nationalpark im Onlinedienst X mit. „Feuerwehrleute sind weiterhin in der Stadt und arbeiten daran, so viele Strukturen wie möglich zu retten und kritische Infrastruktur zu schützen.“
Um die Rettungskräfte zu unterstützen, sollte die Armee in das Gebiet entsendet werden. Gleichzeitig hoffen die Behörden auf den Beginn vorhergesagter Regenfälle.
Besonders betroffen von den landesweiten Waldbränden sind offiziellen Angaben zufolge die Provinz British Columbia an der Westküste und die östlich angrenzende Provinz Alberta.
Größter Nationalpark Kanadas
Der Jasper Nationalpark ist Kanadas größter Nationalpark und für seine Berge, Gletscher, Seen und Wasserfälle bekannt. Er zieht jedes Jahr 2,5 Millionen Besucher an. Wegen der Hitze im Westen Kanadas ist die Angst vor einer weiteren schlimmen Waldbrandsaison wie im vergangenen Jahr groß.
2023 hatte Kanada seine bisher schlimmste Waldbrandsaison erlebt. Mehr als 15 Millionen Hektar Land verbrannten und acht Feuerwehrleute kamen ums Leben. Insgesamt 230.000 Menschen mussten damals vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden.
Flammenhölle auch in den USA
Auch im Nachbarland wüten derzeit heftige Waldbrände. Allein in den USA gebe es 79 aktive Großbrände, teilte die Bundesbehörde National Interagency Fire Center mit. Die Feuer erstrecken sich demnach über eine Fläche von knapp 4500 Quadratkilometern. Das entspricht fast der doppelten Fläche Luxemburgs.
Besonders betroffen ist dabei der Westen der USA. Allein im Bundesstaat Oregon seien 31 große Waldbrände aktiv, teilte die Behörde mit, gefolgt von Kalifornien und Arizona und weiteren Nachbarstaaten. Aber auch in Alaska, das zum Teil nördlich des Polarkreises liegt, kämpften Einsatzkräfte gegen einen Großbrand.