In Südeuropa kämpfen Einwohner und Feuerwehrleute gegen die Waldbrände. Foto: dpa/Angelos Tzortzinis

Während viele Länder gegen immer neue Brandherde ankämpfen, konnten Brände in anderen südeuropäischen Staaten bereits wieder unter Kontrolle gebracht werden. Ein Überblick über die betroffenen Regionen.

Stuttgart - Kirchenglocken läuten Alarm, Dörfer werden evakuiert und Menschen versuchen gegen immer neue Brandherde anzukämpfen: In Europa wüten noch immer Waldbrände. Die zerstörerischen Feuer verwandeln immer mehr Gegenden am Mittelmeer in verkohlte Landschaften.

Besonders in Griechenland und in der Türkei wüteten verheerende Brände. Doch auch Italien, Bulgarien, Kroatien und die Balkanländer blieben von den Waldbränden nicht verschont. Die nachfolgende Karte zeigt, welche Länder und Regionen von den Bränden betroffen sind oder waren.

Hoffnung auf Entspannung in Griechenland

Im brandgeschädigten Griechenland scheint sich die Lage am Donnerstag etwas zu entspannen: Während Feuerwehrleute auf der Halbinsel Peloponnes und der Insel Euböa zuletzt bei über 30 Grad Hitze weiterhin gegen die Flammen kämpften, gingen im Nordosten Hagelschauer und Regen nieder. Das südeuropäische Land hofft nun, dass die Regenwolken am Donnerstag auch den brandgepeinigten Norden der zweitgrößten Insel Euböa sowie den Westen der Halbinsel Peloponnes abdecken und dort die Feuer etwas eindämmen.

An diesen beiden größten Feuerfronten in Griechenland sind mittlerweile Rettungskräfte aus mehr als 20 Staaten im Einsatz, darunter auch Feuerwehrleute und das Technische Hilfswerk aus Deutschland.

Besonders von den Bränden betroffen waren außerdem Gebiete rund um Athen. Feuer gab es zudem auf den Urlaubsinseln Rhodos und Kos.

Brände in Urlaubsregionen in der Türkei

In der Türkei haben starke Wind und Temperaturen um die 40 Grad zuletzt wieder Feuer angefacht. In den Bergen der Gemeinde Köycegiz im südwesttürkischen Muğla waren Feuer auch am Mittwochabend noch nicht unter Kontrolle. Dörfer waren den Angaben zufolge aber nicht bedroht. Die Brände in dem schwer zugänglichen Gelände wurden aus der Luft und mit Kräften am Boden bekämpft.

Zwei Wochen nach Beginn der Brände in der Türkei sind die meisten Feuer unter Kontrolle. Die süd-und westtürkischen Küsten- und Urlaubsregionen Antalya, Marmaris, Bodrum und Milas waren am stärksten von den Bränden betroffen. Auch die Provinz Tunceli sowie die Städte Aydin und Bodrum kämpften gegen Brände. Trotz der etwas entspannteren Lage können Funken immer wieder überspringen und wegen der extremen Trockenheit in Verbindung mit Winden Feuer auslösen.

Sizilien und Kalabrien in Italien besonders betroffen

In Italien müssen sich Einwohner und Touristen in vielen Teilen des Landes auf weitere Hitzetage einstellen.

Die meisten Feuer in Italien waren in Sizilien und Kalabrien ausgebrochen. Außerdem gab es Brände auf der Insel Sardinien sowie in den italienischen Regionen Molise und Apulien. Auch die Gebiete rund um die Städte Messina, Palermo und Pescara sowie die Provinzen Reggio Calabria, Cosenza und Matera blieben nicht verschont.

Waldbrände weltweit

Doch nicht nur die Urlaubsländer der Deutschen brennen. Auch im Amazonasgebiet, in Afrika und Sibirien wüten Feuer. In Algerien hat sich die Zahl der Toten nach den verheerenden Waldbränden im Land weiter erhöht. Mindestens 49 Zivilisten seien in den Flammen gestorben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur APS unter Berufung auf den Generalstaatsanwalt der besonders betroffenen Region Tizi Ouzou. Womöglich gebe es demnach auch Hunderte Verletzte. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens wurden zudem 28 Soldaten bei Rettungseinsätzen getötet. Insgesamt waren mehr als 100 Brände in dem nordafrikanischen Land ausgebrochen. Die Regierung geht von Brandstiftung aus.