Lächeln für die Öffentlichkeit: Die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla, der am Mittwoch, 22. Januar, nach Leonberg kommt. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Der Chef der Rechtsaußen-Partei ist am Montag bei Trump und spricht am Mittwoch in der Stadthalle. Davor gibt es eine Gegendemonstration.

Mit Protesten und einem größeren Sicherheitsaufgebot ist zu rechnen, wenn die AfD am Mittwoch, 22. Januar, im Rahmen des Bundestagswahlkampfes eine Großveranstaltung in der Leonberger Stadthalle abhält. Ab 19 Uhr sprechen Tino Chrupalla, neben Alice Weidel Bundesvorsitzender der AfD, sowie die beiden Landesvorsitzenden Markus Frohnmaier aus Weil der Stadt und Emil Sänze. Außerdem dabei sind die Bundestagskandidaten Diana Zimmer aus Pforzheim und Lars Haise aus Schorndorf. Beiden werden gute Chancen eingeräumt, in den Bundestag einzuziehen.

Schon für 17.30 Uhr hat das Bündnis „Leonberg bleibt bunt“ zu einer Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung auf dem Bürgerplatz vor der Stadthalle aufgerufen. „Wir sind überzeugt, dass die Mehrheit der Menschen in Leonberg und Umgebung für eine offene, demokratische und menschenwürdige Gesellschaft steht“, erklärt der von der Leonberger Grünen-Kreisrätin Angie Weber-Streibl initiierte Zusammenschluss im Vorfeld der Kundgebung. „Durch unser Zusammenstehen treten wir ein für den Schutz und die Förderung der Werte des Grundgesetzes und ein friedliches Miteinander, das auf Demokratie, Vielfalt und Menschenrechten basiert.“

Eine Handhabe, der in Teilen als rechtsextrem geltenden Partei die Veranstaltung in der Stadthalle zu verwehren, habe die Stadt Leonberg als Genehmigungsbehörde nicht. „Die AfD Baden-Württemberg hat die Stadthalle für eine Wahlkampfveranstaltung gebucht“, erklärt eine Rathaus-Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung. „Die Partei ist zur Bundestagswahl zugelassen und erfüllt bisher die Auflagen der Stadthalle. Gleichzeitig folgt die Stadthalle dem Gleichbehandlungs- und Neutralitätsgebot. So besteht zum aktuellen Zeitpunkt kein Anlass, die Veranstaltung abzulehnen.“

Gleichzeitig sei die Stadt mit „sicherheitsrelevanten Stellen“, etwa der Polizei und dem Deutschen Roten Kreuz, im Austausch. So könne die Veranstaltung „für alle Personen vor Ort – einschließlich der Gegendemonstranten und des Stadthallen-Personals – sicher ablaufen.“ Eine Polizeisprecherin bestätigte, dass die Beamten den Termin im Auge hätten und sich entsprechend darauf vorbereiten würden. Einzelheiten nannte sie nicht.

Tino Chrupalla dürfte gerade aus Washington zurückgekehrt sein, wenn er am Mittwoch in Leonberg spricht. In den USA will der AfD-Chef an der für Montag terminierten Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump teilnehmen. Er folge damit einer Einladung aus den Kreisen der amerikanischen Republikaner.

Die AfD-Co-Chefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel wird nicht in die USA fliegen. Sie hatte unlängst durch ein Gespräch mit dem US-Milliardär und Trump-Berater Elon Musk für Schlagzeilen gesorgt.