Lars Schieske könnte der Erste sein, der für die AfD ins Rathaus einer Großstadt einzieht. Foto: dpa/Frank Hammerschmidt

Cottbus könnte am 9. Oktober die erste Großstadt mit einem AfD-Oberbürgermeister werden. In der Stadt bemühen sich viele, das zu verhindern – denn für sie hängt davon die Zukunft ihrer Region ab.

Es ist ein kalter Herbstnachmittag, und der Wahlkampf gestaltet sich für Tobias Schick mühsam. Schick ist mit dem Lastenrad, auf dem sein Gesicht prangt, in den Cottbusser Stadtteil Sachsendorf gefahren. Neben dem großen, weißen Zeltdach, das den zentralen Platz des Viertels überragt, sucht er nach Gesprächen. Alle Viertelstunde entlässt die Tram einen Schwall Menschen zwischen die Hochhäuser. Manche winken im Vorbeigehen ab, manche rufen „Ich wähle Sie sowieso!“. „Es wurde in der Vergangenheit viel übereinander geredet und zu wenig miteinander“, hatte Schick zuvor noch betont. Ab und zu lässt sich nun jemand auf eine Diskussion mit ihm ein.