Mit einer Dauer von inzwischen 85 Tagen ist der Vulkanausbruch auf La Palma seit Sonntag der längste in der bekannten Geschichte der spanischen Kanareninsel. Foto: dpa/Delmi Álvarez

Weil ein Vulkan erneut toxische Gase ausstößt, durften auf der spanischen Kanareninsel La Palma über 30.000 Menschen ihre Häuser stundenlang nicht verlassen. 

Los Llanos de Aridane - Weil ein Vulkan auf La Palma  erneut giftige Gase ausstößt, haben auf der spanischen Kanareninsel mehr als 30.000 Menschen über Stunden ihre Häuser nicht verlassen dürfen. Nach mehreren Tagen geringer Aktivität erwachte der Cumbre Vieja am Sonntag wieder zum Leben, am Montagmorgen ordnete die Regionalregierung dann eine Ausgangssperre für drei Orte an. Erst am Nachmittag wurde sie wieder aufgehoben.

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Die Regionalregierung warnte am Morgen vor der schlechten Luftqualität aufgrund des vom Vulkan ausgestoßenen Schwefeldioxids. Sie forderte die Bewohner der betroffenen Orte auf, Türen und Fenster zu schließen und möglichst mit Klebeband abzudichten, um zu verhindern, „dass Luft von außen eindringt“.  

Erster Ausbruch am 19. September

In den drei Ortschaften wohnen rund 33.000 Menschen – knapp 40 Prozent der Bevölkerung der Insel. Die Aufforderung der Regionalregierung an sie war eindeutig: „Schließen Sie sich selbst ein, wenn möglich in den Zimmern, die am weitesten im Inneren liegen.“ Allen Einwohnern, die sich im Freien aufhielten, riet sie, sich ins nächstbeste Gebäude zu retten. Erst nach Stunden gaben die Behörden wieder Entwarnung.

Der Cumbre Vieja war am 19. September zum ersten Mal seit 50 Jahren ausgebrochen, seit Monaten kommt es immer wieder zu neuen Eruptionen. Riesige Lavamengen flossen seitdem in Richtung Meer und zerstörten über 1000 Hektar Land und fast 1500 Gebäude.