Boateng wird vorgeworfen, seine Ex-Freundin geschlagen zu haben (Archivfoto). Foto: imago images/PanoramiC/Stephane Pillaud via www.imago-images.de

Ein neuer Prozess gegen Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng hat vor dem Landgericht in München begonnen. Die wichtigsten Infos zu der Verhandlung und die Hintergründe des Falls.

Begleitet von großem Medienrummel hat vor dem Landgericht München I ein neuer Prozess gegen den langjährigen Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng begonnen. Das Amtsgericht hatte ihn im vergangenen Jahr in erster Instanz wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt.

Der Richter sah es damals als erwiesen an, dass der langjährige Fußball-Nationalspieler, der heute bei Olympique Lyon unter Vertrag steht, seiner Ex-Freundin bei einem gemeinsamen Urlaub im Jahr 2018 geschlagen hat.

Weil Boateng, der die Vorwürfe bestreitet, die Staatsanwaltschaft und auch die Nebenklage Berufung eingelegt haben, kommt es ab Donnerstag nun zu einer neuen Verhandlung.

„Wir erhoffen uns ein faireres Verfahren“, sagte Boatengs neuer Verteidiger Norman Nathan Gelbart der Deutschen Presse-Agentur vor Beginn des Prozesses. Das Amtsgericht hatte eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30 000 Euro verhängt. 30 000 Euro sind zwar der höchstmögliche Tagessatz, Boateng ist damit aber nicht vorbestraft. Erst ab 90 Tagessätzen gilt man als vorbestraft.

Boatengs Verteidiger forderte damals einen Freispruch

Die Staatsanwaltschaft, die von gefährlicher Körperverletzung ausgeht, hatte in dem Verfahren eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren und eine Geldauflage von 1,5 Millionen Euro gefordert, Boatengs damaliger Verteidiger Kai Walden einen Freispruch.

Für den neuen Prozess sind zwei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll voraussichtlich schon an diesem Freitag fallen.