Boulevard für den Führer: Die Böblinger Bahnhofstraße wurde 1933 zur Adolf-Hitler-Straße. Foto: Archiv

1933 verwandelten die Nationalsozialisten Deutschland in eine Diktatur. Schon wenige Tage später war das in Böblingen an den Straßenschildern zu erkennen. Nicht alle NS-Täter wurden nach dem Krieg aus der Stadt wieder verbannt.

Ein wichtiger Mensch, eine berühmte Figur, ein denkwürdiges Ereignis, die Natur oder schlichtweg die schnöde Funktion des Verbindungsweges: Straßennamen sind von vielerlei Dingen inspiriert, zählen zu den spannenden Elementen einer Stadt, sind schon mal Anlass für handfeste Konflikte und zeigen, wie ihre Namensgeber ticken. Waren die Technokraten am Werk, eher die Romantiker, die historisch Gebildeten oder gar Kreativgeister? Ein Blick zurück nach Böblingen beweist aber auch, dass die Wahl des Straßennamens auch von Anbiederung und politischem Opportunismus getrieben sein kann.