Im März kamen 73 Kinder aus der Ukraine in der Wildermuth-Kaserne an. Foto: Landratsamt

Anfang August endet für 73 ukrainische Kinder die Zeit in der ehemaligen Böblinger Wildermuth-Kaserne. Die Betreuung im neuen Zuhause ist weiterhin gesichert.

Es war eine Hilfsaktion im Zuge des Ukraine-Krieges, die im Landkreis für das größte Aufsehen gesorgt hat: Anfang März zogen 73 Kinder im Alter zwischen 3 und 17 Jahren in die ehemalige Wildermuth-Kaserne, mittlerweile das Fortbildungsinstitut der Polizei Baden-Württemberg, ein. Vier Betreuerinnen waren mit den Kindern aus zwei Kinderheimen in Kiew geflüchtet und nach Rumänien gereist. Dort konnten sie mithilfe der Landkreisverwaltung abgeholt und nach Böblingen gebracht werden. Nach rund fünf Monaten in Böblingen werden die Kinder nun Anfang August nach Weil der Stadt umziehen.

Viele helfende Hände werden weiterhin gebraucht

Viele helfende Hände waren notwendig, um diese Aufgabe zu stemmen: „Ohne die unkomplizierte Hilfe durch das Waldhaus, ohne die Bereitschaft der Polizei, die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, ohne den Einsatz der Beteiligten im Jugendamt und im Amt für Migration, ohne die Unterstützung seitens der Stadt Böblingen, ohne die engagierte ukrainische Community und den Verein Kivin und ganz besonders ohne das unglaubliche Engagement vieler Helferinnen und Helfer wäre das alles nicht möglich gewesen“, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Abschied mit Wehmut

Diese vielen Menschen brauche es nach wie vor, sagt Landrat Roland Bernhard. Denn auch am neuen Ort höre die Betreuung der Kinder und Jugendlichen nicht auf. Oberstes Ziel sei von Beginn an gewesen, den Kindern und Jugendlichen einen geregelten Alltag zu ermöglichen. Die Zusage aus dem Innenministerium, die Räume der Hochschule für Polizei zur Unterbringung der Kinder nutzen zu dürfen, läuft Ende September ab. Das Landratsamt hat sich daher auf die Suche nach einer Nachfolgeunterbringung begeben: Das frühere Seniorenzentrum Bürgerheim Weil der Stadt, das seit April leer steht, wird nun zur neuen Heimat.

Zum Abschied aus Böblingen gibt es ein gemeinsames Grillfest. „Die Kinder werden uns fehlen. Mit ihnen wurde es im Areal lebendiger und bunter“, sagt Jürgen von Massenbach-Bardt, der Leiter des Instituts für Fortbildung der Hochschule für Polizei.