Schnabel auf allein reicht noch nicht: Ein Kuckuckskind (li.) trifft auf einen Teichrohrsänger. Foto: dpa/Nabu

Doch warum ist das so? Forscher entschlüsseln das Vogelgezwitscher und machen erstaunliche Entdeckungen.

Die Brutsaison ist da – und mit ihr das Gezwitscher der Vögel. In unseren Ohren klingt das wie Musik, doch bei den Tieren piept’s natürlich nicht einfach nur so zum Spaß, wie man früher einmal angenommen hat. Sie verfolgen mit ihren Lautäußerungen ganz konkrete Ziele. „Die Hypothese lautet: Je komplexer und anhaltender ein Vogelmännchen singt, desto attraktiver sollte es für die Weibchen sein; denn diese wählen den Partner aufgrund von Gesängen oder Balzverhalten“, sagt der Biologe Michael Wink, Seniorprofessor an der Universität Heidelberg. „Eine zweite Hypothese lautet: Die Weibchen suchen möglichst fitte Partner mit guten Genen. Wenn ein Männchen besonders raffiniert und lange singt, sollte dies ein ehrliches Signal für Fitness sein. Denn kranke oder schwache Männchen schaffen es gerade mal, ihre Nahrung zu suchen, aber nicht so lange zu balzen oder zu singen.“