Die Genoba Weil mit Stammsitz an der Hauptstraße: Trotz schwieriger Zeiten gibt es Grund zum Optimismus. Foto: Archiv//Simone Ruchay-Chiodi

Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch zeigt sich bei der Amtsübergabe des Aufsichtsratsvorsitzenden gut für die Zukunft gerüstet.

Hans-Peter Kopp, seit 13 Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender im Aufsichtsrat der Genossenschaftsbank Weil im Schönbuch, führte Ende Juni letztmals durch die Tagesordnung der 32. ordentlichen Vertreterversammlung.

Vorstand Enrico Hubert berichtete über das Geschäftsjahr 2021, das trotz Corona ein sehr ordentliches war. So konnte beispielsweise die Bilanzsumme auf 227 Millionen Euro gesteigert werden. Auch wenn andere Banken höhere Zuwächse verzeichnen konnten, so war es doch ein Segen für die Bank, dass die Einlagenentwicklung gut gesteuert und viele Kundengelder beispielsweise an Verbundpartner vermittelt werden konnten. Das betreute Kundenvolumen weist überplanmäßige Steigerungen sowohl im Einlagen- als auch im Kreditbereich vor.

Über eine halbe Million Euro Gewinn

Zudem gab Vorstand Hubert Einblicke in den Baufortschritt der Immobilieninvestitionen, die das Sachanlagevermögen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls wachsen ließen. Nachdem sich sowohl der Zinsüberschuss um 133 000 als auch der Provisionsüberschuss um 339 000 Euro erhöht haben, wurde der Bank von der Prüfung ein gutes Betriebsergebnis attestiert. Trotz etlicher Herausforderungen in der Zins- und Regulierungspolitik für die Banken kann die Genoba Weil einen ordentlichen Bilanzgewinn, nämlich 527 448,20 Euro ausweisen, von dem 420 000 Euro in die Rücklagen fließen und der Rest an die Mitglieder in Form einer vierprozentigen Dividende ausgeschüttet wird. Das liege über dem Durchschnitt anderer genossenschaftlicher Banken, heißt es in einer Presseerklärung der Genoba Weil. Dieses positive Ergebnis im Geschäftsjahr 2021 stärke die Genoba auf dem Weg der Selbstständigkeit.

Verzicht auf Verwahrentgelt

Neben der guten Dividendenzahlung gibt es weitere positive Nachrichten für die Genoba-Kunden, zumindest für die Anleger: Die Genoba verzichtet bereits seit 1. Juli auf die Berechnung eines Verwahrentgelts auch über die vereinbarten Freibeträge hinaus. „Wir wollen damit noch mal das klare Signal senden, dass wir die Einführung der Negativzinsen durch die Europäische Zentralbank nie als gut empfunden haben“, bekräftigte Enrico Hubert vor den versammelten Vertretern. Die zweite gute Nachricht ist, dass es wieder Zinsen für Sparer gibt.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Peter Kopp tat sich leicht, aus dem Prüfungsbericht zu zitieren. „Das Betriebsergebnis wird für 2021 als gut eingestuft, aber auch die Hinweise auf die aktuellen Unsicherheiten und Risiken sind besonders erwähnenswert“, so Kopp, „was die Bank im vergangenen Jahr unter schwierigsten Rahmenbedingungen wieder geleistet hat, verdient höchsten Respekt.“

Geschlechterparität im Aufsichtsratsgremium

Nach einem Grußwort von Bürgermeister Wolfgang Lahl fiel es der Vertreterversammlung so einem solchen Prüfungsergebnis leicht, auf Antrag von Bürgermeister Wolfgang Lahl, den Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig zu entlasten. Im Anschluss wurde Oliver Lang einstimmig für drei weitere Jahre in den Aufsichtsrat gewählt. Neu in das Aufsichtsratsgremium wurde Wolfgang Weyand gewählt, sodass weiterhin drei Frauen und drei Männer die Geschäfte der Bank überwachen. Auch hier geht die Weilemer Bank mit gutem Beispiel voran.

Auf Hans-Peter Kopp folgt Reiner Brennenstuhl

Großer Respekt und herzlicher Dank wurde dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden entgegengebracht. In den 15 Jahren als Aufsichtsrat, 13 davon als Vorsitzender, hatte Hans-Peter Kopp von der Finanzmarktkrise bis hin zur fast nicht enden wollenden Niedrigzinsphase, viele Herausforderungen zu managen.

In der im Anschluss an die Vertreterversammlung stattfindenden Aufsichtsratssitzung wurden einstimmig Reiner Brennenstuhl als neuer Aufsichtsratsvorsitzender gewählt. Sein Stellvertreter ist nun Oliver Lang.