Enttäuscht nach dem 0:1 gegen den Sc Freiburg: VfB-Sportdirektor Sven Mislintat. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Das Ende der Transferperiode rückt immer näher – und beim VfB Stuttgart stellen sich die alten Fragen. Vor allem jene nach Sasa Kalajdzic und Borna Sosa. Wie würde der Club bei einem Abgang der beiden reagieren?

Direkt nach der Niederlage gegen den SC Freiburg (0:1) war die Laune von Sven Mislintat im Keller gewesen. Weil sein Team ein aus seiner Sicht gutes Spiel gemacht, aber keine Punkte geholt hatte. Am Tag danach ging der Sportdirektor des VfB Stuttgart dann schon wieder recht aufgeräumt seinen Geschäften nach. Während auf dem Trainingsplatz die Einheit der Reservisten vom Samstag lief, führte Sven Mislintat Telefongespräche. Und alle Beobachter fragten sich: Ist da noch was im Busch?

„Der Markt wird noch mal heiß werden“, hatte Mislintat schon am Samstag erklärt – mit Blick auf das noch bis zum 1. September geöffnete Transferfenster. Der VfB ist dabei zunächst einmal kein aktiv Beteiligter Player, aber irgendwie doch mittendrin.

Das Heimspiel gegen den SC Freiburg nämlich könnte für den einen oder anderen Spieler das letzte für den VfB gewesen sein. Die Gefahr, dass Sasa Kalajdzic und/oder Borna Sosa den verein noch verlassen, besteht nach wie vor.

Der VfB würde Kalajdzic und Sosa ersetzen

Mislintat betonte zwar erneut: „Es gibt weiterhin keine Angebote, es ist bei mir nichts Konkretes auf dem Tisch.“ Ein Entscheidungsultimatum für seine beiden Topspieler noch vor dem 1. September wollte er aber auch nicht stellen. Viel lieber hob der Sportdirektor des VfB seine aus seiner Sicht gute Verhandlungsposition hervor.

Durch die Verkäufe von Orel Mangala, Darko Churlinov und Pablo Maffeo habe der verein bereits 20 Millionen Euro eingenommen. Entsprechend kann auch ein ungenügendes Angebot für Sosa oder Kalajdzic abgelehnt werden – der VfB erwartet jeweils rund 25 Millionen Euro. Eine Absage an einen Transfer gibt es auch, wenn die Zeit bis zum Ende der Wechselfrist so knapp werden würde, dass der VfB keinen Ersatz mehr verpflichten kann. Mit den Spielern, versicherte Mislintat, so das entsprechend besprochen. Dass Kalajdzic und Sosa beiden bei einem Abgang jeweils ersetzt werden würden, das steht für den Kaderplaner außer Frage.

„Wir haben einen sehr guten Kader zusammen, genauso wie er ist. Wenn daraus eine Qualität ausfiele, dann werden wir natürlich auch entsprechend agieren“, sagte Sven Mislintat, der einen „zu großen Qualitätsverlust“ verhindern möchte. Eins zu eins könne man aber weder Kalajdzic (Vertrag bis 2023) noch Sosa (Vertrag bis 2025) ersetzen.

Sosa hatte am Samstag sein Startelf-Comeback gegeben, nachdem er in der Vorbereitung wegen Adduktorenproblemen lange ausgefallen war. Kalajdzic spielte ebenfalls von Beginn an, wartet aber weiterhin auf sein erstes Saisontor. Drei Treffer hat der Österreicher aber bereits vorbereitet.