Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach vor knapp zwei Wochen waren Fans und Mannschaft eine Einheit. Das wünscht sich VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo auch für das kommende Spiel gegen den FC Augsburg. Foto: Baumann

Erstmals seit zwei Jahren spielt der VfB Stuttgart im Heimspiel gegen den FC Augsburg wieder vor mehr als 50 000 Zuschauern. Die könnten ein entscheidender Faktor im Kellerduell werden.

Für Sasa Kalajdzic dürfte das Heimspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg ein sehr spezielles werden. Seit fast drei Jahren steht der Österreicher zwar schon beim VfB Stuttgart unter Vertrag, in einer gut gefüllten Mercedes-Benz-Arena hat er aber bis heute kein einziges Mal gespielt. Anfangs verzögerte ein Kreuzbandriss sein Debüt um Monate, dann zwang die Coronapandemie den Bundesligisten zwei Jahre lang Spiele vor leeren oder nur spärlich besetzten Rängen auf.

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Das wird gegen Augsburg anders sein. Dank einer Sondergenehmigung der Landesregierung darf der VfB alle 60 000 Plätze besetzten – und viele werden nicht freibleiben. 51 500 Tickets waren laut Vereinsangaben zwei Tage vor dem Spiel bereits verkauft, davon 1500 an die Gäste-Fans. Es sind also Bilder zu erwarten, die es so in Stuttgart zuletzt vor zwei Jahren gegeben hat. Damals strömten die Massen an einem Montagabend im März 2020 zum Zweitliga-Topspiel gegen Arminia Bielefeld ins Stadion, kurz darauf hatte die erste Coronawelle Deutschland im Griff.

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Zwei Jahre später fallen gegen Augsburg die meisten Beschränkungen. Die 2G-Regel gilt zwar nach wie vor, die einstige Maskenpflicht am Platz besteht jedoch wie schon vor zwei Wochen gegen Borussia Mönchengladbach nicht mehr. Einen nachlässigen Umgang mit der Pandemie wollen sie sich beim VfB dennoch nicht nachsagen lassen. Der Verein empfiehlt auf seiner Homepage die Anreise mit dem Pkw und hat verschiedene Zeitfenster für den Einlass festgelegt, um das Aufkommen zu entzerren.

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Für die vorsichtigen Fans wurden zudem eigens zwei Blöcke eingerichtet, in denen auch am Platz durchgehend eine Maske getragen werden muss. Beide Bereiche befinden sich im Oberrang, direkt angrenzend an den Gästeblock. Groß war die Nachfrage nach diesen Plätzen aber nicht, 48 Stunden vor Anpfiff konnten in beiden Blöcken noch ausreichend freie Plätze gebucht werden. Die meistens Fans also scheinen den VfB lautstark antreiben zu wollen.

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Im Verein wissen sie um die Bedeutung dieser Unterstützung – und haben durch fanfreundliche Preise alles getan, um das Stadion voll zu bekommen. 40 Euro kostet die teuerste Karte gegen Augsburg, für 30 Euro sitzt man auf der Gegengerade im Bereich der Mittellinie. Auch bei Trainer Pellegrino Matarazzo ist die Hoffnung groß, dass die Fans im wichtigen Kellerduell zu einem entscheidenden Faktor werden. „Wir freuen uns extrem auf die Zuschauer, die da sein werden, um uns einen Push nach vorne zu geben“, sagte der VfB-Coach auf der Pressekonferenz mit einem erkennbaren Lächeln im Gesicht.

Dafür aber müsse das Team in Vorleistung gehen – vieles hänge von den ersten Spielminuten ab, um die Massen hinter sich zu bekommen. „Es ist wichtig, dass wir in der Anfangsphase gut reinkommen und die Zuschauer mitnehmen“, sagte Matarazzo, „dann haben wir ein Riesenbrett im Rücken für das komplette Spiel.“ Es dürfte für viele ein ungewohntes Gefühl werden am Samstag. Ganz besonders aber für Sasa Kalajdzic.